Chefepidemiologe bestreitet gefährliche Corona-Mutation
Die auf der Insel festgestellte brasilianische Variante sei nicht die gefürchtete P.1
Das balearische Gesundheitsministerium bestreitet, dass es sich bei der in zwei Fällen auf Mallorca festgestellten brasilianischen Mutation des Corona-Virus um die besonders gefährliche, weil womöglich impfresistente Variante P.1 handelt. "Die hier festgestellten Varianten sind nicht diejenigen, die in Manaus gefunden wurden", versicherte auch der Corona-Sprecher der Balearen, Javier Arranz, am Dienstag (23.3.) auf Nachfrage der MZ.
Damit bestätigte er die Angaben einer Sprecherin des Gesundheitsministerium am Montag (22.3.): Bei den bereits vor über zehn Tagen dokumentierten Coronavirus-Proben habe es sich mit der Variante B.1.1.28 um einen weniger gefährlichen Vorläufer von P.1 gehandelt. Von weiteren Fällen war laut Arranz bis vergangene Woche nichts bekannt, ein Bericht über die auf den Inseln zirkulierenden Virus-Varianten solle in Kürze vorgelegt werden.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte am Wochenende mit seinen Warnungen vor der seinen Informationen nach auf der Insel dokumentierten P.1-Mutation die Debatte um Urlaub auf Mallorca noch einmal zusätzlich angeheizt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach diese Gefahr auf einer Pressekonferenz nach der Bund-Länder-Konferenz am Dienstagmorgen an.
Die von der Linie B.1.1.28 abstammende P.1.-Variante (verschiedentlich auch als B.1.1.28.1 bezeichnet) wurde erstmals im brasilianischen Staat Amazonas nachgewiesen. Aufgrund von bestimmten Mutationen wird laut Robert Koch-Institut (RKI) für diese Variante eine Reduktion der Wirksamkeit neutralisierender Antikörper bei Genesenen sowie Geimpften angenommen. "Eine erhöhte Übertragbarkeit wird ebenfalls als denkbar erachtet", heißt es beim RKI. /ck /tg
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