Roger Löcherbach: Schnitzen lässt sich auch mit der Motorsäge
Von Nina Kuschniok
In Palmas Pueblo Español werden ab dem 10. Mai über 30 seiner Werke ausgestellt. Geplant ist zudem, dass der Künstler bei der Vernissage eine seiner Skulpturen vollendet.
Der 1963 in der Eifel geborene Künstler hat früh seine Liebe zum Naturmaterial Holz entdeckt. „Bäume haben mich schon immer fasziniert", sagt Löcherbach. Bevor er zur Motorsäge griff, versuchte er sich zunächst bei Kunstschnitzern in Südtirol. Es folgte ein Studium an den Kunstakademien in Münster und in Mainz.
Nachdem er einmal einen fast zwei Meter hohen Eichenstamm mit der Hand bearbeitete, wurde er zum Motorsägen-Künstler. Er bevorzugt schief gewachsene Stämme mit Astlöchern. „Die sind interessanter als die geraden", sagt Löcherbach. In ihnen sucht er nach Figuren, die dann über Tage und Wochen aus den Stämmen geschält werden. „Wenn es geht, lasse ich mir Zeit und arbeite an mehreren Werken parallel. So entwickeln sich die Figuren besser", erläutert der Künstler.
Die meisten seiner Skulpturen wirken sehr realistisch. Nur selten bemalt er seine Werke, wie die im Pueblo Español ausgestellte Skulpturengruppe „Strandläufer". „Das Holz bietet Farben genug. Wenn ich sie bemale, kommt Ironie in die Werke hinein", meint Löcherbach.
Mit seiner Ausstellung wird der Künstler zum ersten Mal auf Mallorca sein. Eine Liebe zu Spanien hegt er schon länger: Inn seiner Studentenzeit fuhr er für ein Referat über spanische Kunst mit dem Fahrrad von Duisburg nach Madrid zum Prado. „Das war eine inspirierende Reise." Neue Inspiration könnten auch die knorrigen Olivenbäume auf Mallorca bieten. „Bisher habe ich noch keinen Olivenbaum-Stamm bearbeitet. Schauen wir mal, was sich ergibt", meint Löcherbach.
Roger Löcherbach - Skulpturen. Vernissage, 10.5., 19.30 Uhr, bis 8.6. Fundació Matthias Kühn, Pueblo Español, Palma. In der Druckausgabe lesen Sie außerdem:
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