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Bei Jesus-Bruder Bauchi
Ein Fremder im Haus des Friedens - ein neuer Satire-Beitrag im Blog Mallorcapriolen von Heinz Joachim Rogel
Das Hauptgebäude des Anwesens "Son Coll" — heute die Finca "Can Pau" ("Haus des Friedens") — bei Artà auf Mallorca. BAUCHI im Schneidersitz auf seiner Matte, einen rauchenden Joint in der Hand. Ein FREMDER erscheint in der offenen Tür.
BAUCHI: Tritt näher, Bruder. Kommst du als Besucher? Oder willst du bei uns mitmachen?
FREMDER: Also erst mal s-s-so. Als B-B-Besucher.
BAUCHI: Die Spendenkasse steht dort drüben auf der Anrichte.
FREMDER: Ich hab grad kein K-K-Kleingeld dabei.
BAUCHI: Wir nehmen auch gern Scheine.
FREMDER: Sind Sie der große äh äh äh B-B-Besetzer von der Finca hier?
BAUCHI: Ich bin der Jesus-Bruder Bauchi (sieht den Fremden fragend an).
FREMDER: B-B-Begga.
BAUCHI: Beggar?
FREMDER: B-B-BECKER.
BAUCHI: Ach, Becker (stutzt). Etwa verwandt oder verschwägert mit unserm Boris?
FREMDER (sieht sich verstohlen um): Z-z-ziemlich nah verwandt.
Eine halbe Stunde später. BAUCHI und BORIS im Schneidersitz zwanzig Zentimeter über der Matte schwebend.
BORIS: Du drehsch en höllisch g-g-guude Joint, Bauchi.
BAUCHI: Ich stech auch´n galaktisch guten Tattoo, Boris. Wie wär´s mit´ner Friedenstaube? Auf der Vorhand?
BORIS: Horsch emol, Bauchi. Isch bräuscht en äh äh äh Unnerschlupp. Un e bissel Ruh. Vor dene G-G-Gerischtsvollzieher un vor dere ganze B-B-Bagaasch.
BAUCHI: Da bist du bei uns genau richtig, Boris. Hast du´n Campingwagen oder´n Zelt oder so was?
BORIS: Allweil net. K-k-könnt isch net hier? Im Haus?
BAUCHI: Tja, also, na ja, Boris. Da müssen wir dann erst mit den andern reden. In den andern Zimmern.
Noch eine halbe Stunde später. BOBBELE liegt in BAUCHIS Armen und flennt.
BAUCHI (streichelt BOBBELES Rücken): Na na na, Bobbele. Komm jetzt. Alles wird gut.
BOBBELE (schluchzt): Un die Babs hat misch als wesche.
BAUCHI: Was? Wäsche?? Gewaschen?
BOBBELE (greint laut los) Nää-hä-hä-häää! K-k-knibbel hat se ma gewwe. Wie moi M-M-Mudda.
BAUCHI: Ach, geschlagen hat sie dich, die böse Babs. Bobbele, Bobbele, du arme Sau!
BOBBELE (greint noch lauter): Isch brauch jetz e Glas Vodkaa-ha-ha-haaa!
Eine Stunde später. BOBBELE auf dem Dach des Gebäudes, die Arme über den Schultern einer blonden Sensenfrau zur Linken und einer dunkelblonden Friedenswalküre zur Rechten.
BOBBELE (schreit in den Abendhimmel): ISCH G-G-GEH NET INS DSCHUNGELCAMP, DA KENNDA MACHE, WASSA W-W-WOLLT!
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