Von Nina Kuschniok „Es fing ganz harmlos an mit ?I want to hold your hand´ und endete dann mit ?Why don´t we do it in the road´", so Überschall, der aus den Liedern der Beatles eine witzige Sozialstudie macht, bei der er auch seine Fähigkeiten als Pianist unter Beweis stellt. In dem zweistündigen Programm geht es bei Überschall neben der sexuellen Entwicklung der Briten auch um den Zeitgeist der 60er und den der Gegenwart. „Die Popmusik ist definitiv schlechter geworden. Aber in den 60ern begann durch die Pille die aktive Rolle der Frau im Geschlechtsverkehr. Da geht das Pendel heute ja eher wieder zurück, und es wird nur noch gekuschelt", so Überschalls soziologisch-kabarettistische Sicht.

Sein Name ist Programm. Erst mit 45 Jahren entdeckte er als Spätstarter sein kabarettistisches Talent und gab den Beruf des Steuerberaters auf, nachdem er die Arbeitszeiten miteinander verglichen hatte. Alle hätten ihm vom Kabarett abgeraten, außer seinen beiden Mandanten. Seitdem hat der Wahlmünchener neun Programme geschrieben. Die meisten hatten Premiere in der Münchener Lach-und Schießgesellschaft.

Seinen Schweizer Humor hat er behalten und ganz nebenbei auch seinen Berner Charme: „Wir Berner sind eher bedächtige Menschen. Das ist sehr angenehm. Die meisten Kabarettisten reden wie von der Tarantel gestochen. Die brauchen doppelt so viel Text wie ich." Doch auch mit wenig Text gelingt es Überschall, die Lachmuskeln seines Publikums zu strapazieren.

Christian Überschall: „Die sexuellen Verirrungen der Beatles", Samstag (10.11.), 21 Uhr, Kulturfinca Son Bauló, Cami de Son Bauló, 1, Lloret de Vistalegre, Karten unter Tel.: 971-52 42 06

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