Von Kirsten Lehmkuhl

Wer auf Mallorca gut essen und trinken möchte, hat viele Restaurants und einige Führer zur Auswahl. Gleich drei neue Bücher sind im vergangenen Monat erschienen - Wegweiser durch die Vielzahl der Lokale auf der Insel in deutscher, englischer und spanischer Sprache.

Rund 2.500 Restaurants gibt es insgesamt auf der größten der Baleareninsel, 101 davon hat die Deutsche Journalistin Martina Zender gemeinsam mit ihrem Mann Martin Eichler in dem Buch ýSentidos - 101 Restaurants auf Mallorca" (14,90 Euro) beschrieben. ýEs sind Lokale von günstig bis teuer, von rustikal bis elegant", sagt Zender.

Der Führer enthält nicht ohne Grund das Wort ­sentidos (Sinne) im Titel. Denn hier wird nicht nur der Geschmack der Speisen bewertet, sondern mit den Kategorien ýHören", ýRiechen", ýSehen", ýFühlen" auch das Ambiente beschrieben. Im Indien-Restaurant ýBasmati" in Palma etwa schnuppert man eine ýWunderwelt exotischer Düfte", im Zwei-Sterne-Lokal ýTristán" in Portals Nous sind ýfeine Düfte, von den Kräuteraromen bis zur immensen Kaffeeauswahl und Pralinés" auszumachen.

Neue ýhippe Lokale" haben in den Führer übrigens keinen Eingang gefunden. ýDie Gefahr, dass sie schnell wieder schließen, ist zu groß", so Zender. Das Buch wird schließlich ein Jahr am Markt sein. Dann wird ein Nachfolger erscheinen, die Planungen dafür laufen bereits.

Knapp 220 Schlemmerstätten haben die Autoren Anthony de Souza und Astrid Kauffmann in ihrem ­ýMallorca-Restaurants-121"-Führern zusammengetragen, die jetzt im handlichen Taschenformat auf Englisch und Spanisch erschienen sind (je 12 Euro). Dabei handelt es sich um einen Auszug in Printversion aus ihrer umfangreichen Internetseite, die die Marketing-Fachfrau und der Internet-Spezialist vor drei Jahren entwickelt und ins Netz gestellt haben haben (www.mallorca-restaurants-121.com).

ýIch denke, wohl kaum einer hat seit 2004 so viele Restaurants besucht, so viele Küchenchefs persönlich kennengelernt wie wir", sagt de Souza. Und das heißt im Klartext: über 800. Es gab Wochen, da haben die beiden 1.000 Kilometer zurückgelegt, immer auf der Suche nach einem Ort, in dem Gerichte von guter Qualität angeboten werden. Fazit dieser Touren: ýDie Küche auf Mallorca hat sich dramatisch verbessert, es hat sich sehr viel getan", sagt Kauff­mann. Was unter anderem daran liege, dass zahlreiche Köche von außen gekommen seien, vom Festland, aus Großbritannien, aus Deutschland, allesamt kreative, talentierte Küchenchefs, die neue Akzente setzten ?

Der Führer von Lucía Alemany ýRestaurants auf Mallorca" hingegen setzt vornehmlich auf einheimische Küche. Es ist eine Orientierungshilfe mit ý60 ausgewählten, von Mallorquinern bevorzugten Restaurants, die wissen, wovon sie sprechen, wenn es um Kochkunst geht", so Verleger José l. de Olañeta von Edicions La Foradada in Palma (14 Euro).

Die Lokale - alle außerhalb der Inselhauptstadt gelegen - sind nach ­Regionen, Alphabet und Preisniveau sortiert und darüber hinaus mit Hinweisen versehen, etwa zu Sonderaktionen wie den ýPilz-Tagen im Oktober". Zudem werden kleine Geschichten über die Besitzer erzählt, etwa über das S´Hostal l´Algaida, das von ses guapes geführt wird, den schönen drei Schwestern, die allerdings ihrem Lokal wöchentlich abwechselnd vorstehen.

Man findet ýtraditionelle und populäre", aber auch ýversteckt gelegene" und ýstilvolle" Adressen und erhält obendrein Tipps zu sonnigen Lokalen im Winter sowie schattigen im Sommer. Und sogar die Bettenhochburg Arenal ist vertreten ? Praktisch: das Fischlexikon am Ende des Buches.

Nicht als Buch, sondern als Zeitschrift kam bereits Mitte Mai die aktualisierte Ausgabe von ýMallorca geht aus 2007/2008!" aus dem Düsseldorfer Überblick-Verlag heraus (8,80 Euro). Über 100 Restaurants, die übrigens allesamt anonym besucht wurden, wurden getestet und werden mit launigen, kenntnisreichen Worten charakterisiert.

Die Liste der Gastro-Führer wäre nicht komplett, bliebe der im März erschienene Marcellino´s Restaurant Report Mallorca 2007/2008 unerwähnt (12 Euro). Hier urteilen nicht die Autoren, sondern die Gäste: Sie haben insgesamt 280 Restaurants, Hotels, Bodegas und Bars unter die Lupe genommen. Prominente wie Musiker Reinhard Fendrich und Schauspieler Claus Wilcke verraten darüber hinaus ihre Lieblingslokale.