Legionärskrankheit: Hotel in Calvià muss Entschädigung zahlen
Ein brititscher Urlauber hatte sich im Jahr 2001 mit dem Virus infiziert
Ein Hotel auf Mallorca muss die Angehörigen eines inzwischen verstorbenen Hotelgasts entschädigen, nachdem sich dieser im Jahr 2001 mit dem Virus der Legionärskrankheit infiziert hatte. Das entschied ein Gericht in Palma, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Montag (27.6.) berichtet.
Dem Urteil zufolge hatte sich der britische Urlauber im Frühjahr 2001 in einem Hotel in Calvià mit Legionellen infiziert. Das damalige Landeskrankenhaus Son Dureta diagnostizierte die Krankheit und behandelte den Mann. Im weiteren Krankheitsverlauf traten schwere Komplikationen auf, die auch mit dem allgemeinen Gesundheitszustand - übergewichtig, Bluthochdruck - sowie dem Lebenswandel - starker Raucher, kein Sport - des Patienten zu tun hatten. Später mussten dem Erkrankten zunächst das eine und später das andere Bein amputiert werden. Inzwischen starb der Mann.
Die Richter stellten einen Zusammenhang zwischen der Infektion und der Krankheit des Urlaubers fest. Ein ursprüngliches Urteil aus erster Instanz - in dem den Angehörigen eine Entschädigung von knapp 290.000 Euro zugesprochen wurde - wies das Landgericht jedoch zurück. Einen kausalen Zusammenhang zwischen der Legionärskrankheit und den Amputationen sahen die Richter nicht als bewiesen an. Die Höhe der Entschädigung wurde deshalb auf 5.000 Euro reduziert. /tg
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