Es war ein jahrelanges Streitthema, das die spanische Presse immer wieder beschäftigte: Ist der Pool des landesweit bekannten Journalisten Pedro J. Ramírez, der auf Felsen direkt am Meer auf seiner Ferienresidenz in der Costa dels Pins im Nordosten von Mallorca liegt, legal? Nein, hat nun der Nationale Gerichtshof in letzter Instanz entschieden - und die Forderung nach dem Abriss des Beckens bestätigt.
Beschuldigter kam Forderungen nicht nacht
Auch vorherige Gerichtsurteile waren zu dem Schluss gekommen, dass der Pool nicht bestehen bleiben darf. Dennoch hatte Ramírez gemeinsam mit seinem Sohn immer weiter vor verschiedenen Instanzen um das Schwimmbecken und die angrenzende Terrasse gekämpft. Der im Mai 2021 auferlegten Forderung, das Becken zurückzubauen, kam er nicht nach. Auch zuvor hatte er mehrere Fristen verstreichen lassen. Nun soll der Abriss erzwungen werden, wie ein Sprecher des Gerichts auf MZ-Anfrage bestätigt.
Sollte sich der unter den Spaniern als "Pedro J." bekannte Ex-Chefredakteur der überregionalen Tageszeitung "El Mundo" erneut weigern, eine Firma mit dem Abriss zu beauftragen, dürfte er sich saftige Bußgelder einhandeln. Zudem würden dann Mitarbeiter der Küstenbehörde mit Baggern anrücken - und die Arbeiten im Anschluss Ramírez in Rechnung stellen.
Zu nah am Ufer
Er selbst argumentierte in der Vergangenheit immer wieder damit, dass ein Abriss der Natur und den Nachbargrundstücken "schwere Schäden" zufügen würde. Der Nationale Gerichtshof bestätigte nun das Urteil des Obersten Gerichtshofs: Ein Abriss sei die einzige Möglichkeit, zu garantieren, dass das besagte Terrain öffentlich für jedermann zugänglich sei.
Tatsächlich sind die Küsten in ganz Spanien öffentlich. Privatbauten und -strände oder gar Zäune, die weniger als 20 Meter vom Ufer entfernt sind, sind nicht gestattet. Unter anderem deshalb hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder auch Umweltschützer und politische Parteien in den Fall an der Costa dels Pins eingemischt. /somo