Israelische Organisation fordert Herausgabe von Kultobjekten aus Palmas Kathedrale
Im Mittelpunkt stehen Aufsetzer für eine Tora-Rolle aus dem 14. Jahrhundert
Die Organisation Shavei Israel hat die Herausgabe von jüdischen sakralen Objekten gefordert, die in der Kathedrale von Palma ausgestellt sind. "Es ist eine Beleidigung gegenüber der Geschichte und der jüdischen Erinnerung", sagte Michael Freund, Vorsitzender der Vereinigung, gegenüber dem "Diario de Mallorca". Die katholische Kirche müsse die rituellen Gegenstände, die sie dem jüdischen Volk vor sieben Jahrhunderten gestohlen habe, wieder zurückgeben. Dazu verpflichte die Moral. Die Juden auf Mallorca waren während der Inquisition gezwungen worden, zum Katholizismus überzutreten, die Konvertiten werden auf der Insel xuetes genannt.
Unter anderem fordert Freund die Herausgabe der Rimonim, versilberte Aufsetzer für die Tora-Rolle aus dem 14. Jahrhundert, die im Museu de la Seu ausgestellt sind. Wie das "Diario de Mallorca" berichtet, hatte es schon mehrere Versuche gegeben, die Rimonim einzufordern oder auch zu kaufen. Unter anderem hatte die Adenauer-Regierung Interesse bekundet, um die Aufsetzer daraufhin der jüdischen Glaubensgemeinschaft als Zeichen der Versöhnung und Sühne zu vermachen.
Heute schätzt man die Zahl der xuetes auf Mallorca auf 15.000 Menschen. Bis vor zirka 50 Jahren lebten sie isoliert vom Rest der Inselgemeinschaft. Die Shavei Israel (Rückkehr nach Israel) ist eine Nicht-Regierungs-Organisation, die weltweit nach Konvertiten sucht und ihnen dabei hilft, wieder den jüdischen Glauben anzunehmen.
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