Oft sind es Kleinigkeiten, die uns glücklich machen. Genauso reichen ein paar kleine Probleme, um uns die Laune gründlich zu verderben. Beispiel: Ein Urlauber kommt auf Mallorca an. Erst wird er am Flughafen beklaut, dann sieht er den Dreckschlamm, der derzeit das Meerwasser an der Playa de Palma braun färbt, und wenn er Pech hat, kann er sich am Abend nicht mal duschen. So geht es momentan mehr als 10.000 Bewohnern der Küstensiedlungen von Llucmajor. Auch Radfahren, was man im Urlaub ja mal gerne macht, könnte ein Problem werden. Die Diebstähle der Drahtessel in Palma sind seit dem Ausbau der Radwege stark gestiegen. Alles Belanglosigkeiten?

Die politisch Verantwortlichen jedenfalls richten ihr Augenmerk lieber auf prestigeträchtige Großprojekte wie die die seit Jahren geplante Modernisierung der Playa de Palma. Ein Detail dort dürfte ihnen entgangen sein. Vielen Hoteliers dort wäre die Beseitigung der Kleinkriminalität deutlich wichtiger als eine Verschönerung ihrer Fassaden. Wenn man die Touristiker dort nach ihren Anliegen fragt, wiederholen sie immer wieder das Thema Sicherheit. Die Kleinkriminalität an der Playa de Palma und am Flughafen ist ein seit Jahren bestehendes Dauerproblem. Diese Saison hinzugekommen ist die Verschmutzung des Wassers an der Playa de Palma durch die Ableitung von Brackwasser wegen Bauarbeiten in Sant Jordi. Die Stadtverwaltung hat das seit Wochen bekannte Problem bislang heruntergespielt: ein kleiner Schönheitsfehler, gesundheitsgefährdend sei der Schlamm nicht, heißt es.

Seltsam, wie einerseits die Notwendigkeit der drei Milliarden teuren Sanierung und Verschönerung der heruntergekommenen Gegend betont wird, andererseits grundlegende Aspekte vernachlässigt werden. Und geradezu unglaublich ist schließlich der tagelange Ausfall der Wasserversorgung mitten im Hochsommer in den Siedlungen von Llucmajor. Die Gemeinde sah sich noch nicht einmal zu einer Notversorgung mit Wasserlastern veranlasst.