Verkehrs-Nadelöhr Peguera auf Mallorca: Tunnel in Richtung Andratx wird wieder geöffnet
In der Gegenrichtung soll er aber den Plänen zufolge noch mindestens bis Juni geschlossen bleiben.
Kleine Erleichterung für den bei Urlaubern beliebten Küstenort Peguera auf Mallorca: Der Tunnel Son Vic auf der Schnellstraße zwischen Palma de Mallorca und Andratx wird fristgerecht am Donnerstagnachmittag (7.4.) zumindest wieder in Richtung Südwesten geöffnet. Das bestätigte der Inselrat gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". In der Gegenrichtung soll er aber den Plänen zufolge noch mindestens bis Juni geschlossen bleiben.
Der Tunnel auf der Hauptverkehrsstraße zwischen der Hauptstadt und den Urlaubsorten der Gemeinden Calvià und Andratx war am 7. März geschlossen worden. Die Umleitung wurde durch den Ortskern von Peguera geführt, was bei Anwohnern und Geschäftsleuten zu deutlichem Unmut geführt hat. Dem Inselrat wurde vorgeworfen, bei der zeitlichen Planung der Arbeiten geschlampt zu haben.
Man hätte viel früher anfangen müssen, um nicht die beginnende Urlaubssaison zu stören, klagten etwa die Hoteliers. "Im Laufe des April werden 3.800 Hotelbetten zur Verfügung stehen, vor denen eine Autobahn vorbeiführt. Es wird Beschwerden hageln, in einer Zeit, die ohnehin kritisch für die Tourismusbranche ist", sagte Toni Mayol, Präsident des Hoteliersverbands Peguera-Cala Fornells gegenüber der MZ.
In der Sommersaison sollen die Ausbesserungsarbeiten eingestellt werden. Ab November sollen die noch zu verrichtenden Arbeiten in der Nacht durchgeführt werden.
Tunnelwände nach 30 Jahren beschädigt
Der 840 Meter lange Son-Vic-Tunnel stammt von Anfang der 1990er-Jahre, genauso wie die Umgehungsstraße von Peguera. Nach rund 30 Jahren, in denen die Tunnelwände den beständigen Schadstoffemissionen, der feuchten Meeresluft sowie auch Wasserfiltrationen im Gestein ausgesetzt waren, sind nun Instandsetzungsarbeiten notwendig.
Die Inspekteure des Inselrats entdeckten Risse und sogenannte Ausblühungen – Materialschäden durch die Verdunstung salzhaltiger Materialfeuchte. Die bis zu 15 Zentimeter dicke Schicht Spritzbeton im Tunnel sei instabil, Teile davon drohten auf Fahrzeuge zu stürzen, heißt es beim Inselrat. /ff/pss
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