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Handys von Journalisten konfisziert: Gericht hat Pressefreiheit auf Mallorca beeinträchtigt

Dem "Diario de Mallorca"-Gerichtsreporter Kiko Mestre hatten Ermittler im Dezember 2018 das Handy abgenommen, um herauszufinden, woher er seine Informationen bekommt

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Im Zuge des Prozesses gegen den Diskokönig Bartolomé Cursach haben die Ermittler zu Unrecht Handys, Computer und Unterlagen von Journalisten beschlagnahmt. Das geht aus einem Urteil des Verfassungsgericht hervor und gibt somit den Betroffenen, dem "Diario de Mallorca"-Gerichtsreporter Kiko Mestre und der Kollegin Blanca Pou von Europa Press, recht.

Der damals zuständige Richter Miguel Florit - mittlerweile im Ruhestand - habe die Pressefreiheit und den Quellenschutz der Journalisten verletzt. Praktische Auswirkungen hat das Urteil nun aber nicht.

Journalisten von "Diario de Mallorca" und "Mallorca Zeitung" protestieren gegen die Konfiszierung der Handys.

Im Dezember 2018 hatten Ermittler nach einem Gerichtstermin Kiko Mestre das Handy abgenommen, welches er privat und dienstlich nutzt. Später am selben Tag erschienen die Beamten auch in der Redaktion des "Diario de Mallorca" und der MZ, und wollten Computer und Notizblöcke des Journalisten konfiszieren. Als sich die Redaktion weigerte, zogen die Ermittler mit leeren Händen ab. Sie konnten nicht sagen, welche Daten sie genau suchen wollten. Offenbar wollten sie sehen, woher Mestre seine Informationen bezieht.

Das Verfassungsgericht hat das damalige Vorgehen als "besonders invasiv und diskriminierend" beschrieben. Die Ermittlungen gegen Cursach, der ein weitumfassendes Korruptionsnetzwerk geschaffen haben soll, laufen auch heute noch. /rp

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