Der Umweltschutz-Aktivisten von Terraferida auf Mallorca prangern die Motocross-Pisten im Inselosten an. Sie gefährdeten "das wichtigste Naturschutzgebiet von Felanitx", wie Sprecher Jaume Adrover betont. Es sei eine Schande, dass sich die "Leute in geschützten Naturräumen austoben".
Das Gebiet zwischen Sant Salvador, Puigs de ses Mamelles und dem Castell de Santueri sei das Naturschutzgebiet par excellence in Felanitx, so Adrover. Vor gut 20 Jahren hätten Motocross-Fans die wenig frequentierte Gegend für sich entdeckt. "Anfangs war das noch eine kleine Sache mit wenigen Fahrern. Mittlerweile aber werden immer mehr kilometerlange Pisten durch den Wald geschlagen, was die Erosion fördert", sagte Adrover.
Statt den Anwohnern der Gegend kommen nun Motorradfahrer der ganzen Insel. Die Umweltschutzbehörde habe die Verstöße zwar schon vor Jahren dokumentiert, "aber es hat sich nichts verändert". Durch die Motorräder würden die Hänge abgetragen. "Die Gegend in ihren Urzustand herzustellen, würde Millionen Euro kosten. Der Preis steigt mit jedem Tag, an dem wir nicht handeln", so Terraferida.
Zudem sei die Waldbrandgefahr enorm. Terraferida warnt von einer Katastrophe "historischen Ausmaßes". Neben dem Umweltaktivisten regen sich auch die Nachbarn über die vor allem am Wochenende dröhnenden Motoren auf.
Vier Motorrad-Weltmeister kommen von der Insel
Mallorca ist eine Talentschmiede für Motorradfahrer. Vier Weltmeister kommen von der Insel. In dieser Saison haben Augusto Fernández und Izan Guevara die Titel im Moto2 und Moto3 geholt. Der wohl bekannteste Motorradfahrer ist der dreifache MotoGP-Champion Jorge Lorenzo, dessen Vater auf der Insel Kindern und Jugendlichen das Fahren beibringt. Die Motorradfahrer klagen darüber, dass es auf Mallorca kaum Trainingsorte gibt. In Llucmajor gibt es zwar eine Rennstrecke, dort gibt es für die Motorräder aber nur wenige Trainingszeiten.