Bambuskorallen-Wald vor Mallorca entdeckt
Wissenschaftler werden in 400 Metern Tiefe fündig
Wissenschaftler haben im sogenannten Canal de Mallorca zwischen Ibiza und Mallorca einen aus Bambuskorallen ("Isidella elongata") bestehenden Wald entdeckt. Die Forscher der Meeresschutzorganisation Oceana, des spanischen Meereskundeinstituts und der italienischen Universität Bari wurden in 400 Meter Tiefe unweit der Unterwasserberge namens Ausias March fündig. Sie beschrieben die Entdeckung inzwischen in der Fachzeitschrift "The European Zoological Journal".
Nahe den nun entdeckten Lebewesen befinden sich Gasvorkommen, was das Gebiet für die Industrie interessant machen dürfte. Deswegen forderte Oceana den spanischen Staat auf, das Gebiet unter Schutz zu stellen. Die Bambuskorallen sind im Mittelmeer vom Aussterben bedroht.
Laut Ricardo Aguilar von Oceana handelt es sich um einen besonders dichten und weitflächigen Wald - eine große Seltenheit, zumal der Bestand in den vergangenen Jahrzehnten um 80 Prozent gesunken war. Vor allem Schleppnetzfischer hatten Bambuskorallen-Wälder systematisch zerstört.
Bambuskorallen gedeihen besonders gut auf schlammigem Grund. Sie ziehen andere Meerestiere wie Garnelen oder fleischfressende Schwämme an, die sich dort vermehren. /it
Themen
Mehr dazu im Ressort Umwelt
-
Tui Care Foundation investiert 500.000 Euro in den Meeresschutz rund um Mallorca und die Nachbarinseln
-
Trockenheit in Katalonien setzt dem spanischen Schaumwein Cava zu
-
Was wurde da in die Fassade des Gesa-Gebäudes in Palma eingebaut?
-
Urlauber verwundert: Ganzer Strand auf Mallorca mit Quallen bedeckt