Mallorca Zeitung

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Corona-Betrug bei Lauda auf Mallorca nachgewiesen - Ryanair droht Bußgeld

Das spanische Arbeitsministerium hat einer Anzeige der Gewerkschaft USO stattgegeben

Die Airline Lauda ist vor allem durch ihre Mallorca-Flüge bekannt Unternehmen

Die Behörde für Arbeitsinspektion im spanischen Arbeitsministerium sieht es als erwiesen an, dass die Lowcost-Airline Ryanair auf Mallorca während der Corona-Pandemie gegen geltendes Recht verstoßen hat. Damit gibt die Behörde der Gewerkschaft USO recht, die angeprangert hatte, dass die Ryanair-Geschäftsleitung für ihre Tochtergesellschaft "Lauda Europe" Piloten und Bordpersonal aus Deutschland und Österreich für Mallorca-Flüge eingesetzt hatte, während das bei der Basis auf Mallorca angestellte Personal in Kurzarbeit war und Kurzarbeitsgeld (ERTE) bezog. Dies sei ein "Betrug an den Staatskassen".

Wie aus einer Pressemitteilung der Flugpersonal-Gewerkschaft USO hervorgeht, hatte die Arbeitervertretung im August 2020 eine Anzeige gegen Ryanair bei der Behörde eingereicht. Tatsächlich habe eine "Verletzung des Rechts auf effektive Beschäftigung" stattgefunden, hieß es jetzt vonseiten der Arbeitsinspektion. Statt die in Mallorca angestellten Mitarbeiter Kurzarbeitsgeld beziehen zu lassen, während andere ihre Arbeit erledigen, hätten diese selbst wieder eingesetzt werden müssen. Dem irischen Konzern droht nun ein Bußgeld.

"Ryanair tritt Gesetze mit Füßen"

"Es ist nur ein Beispiel aus einer langen Liste, das aufzeigt, wie Ryanair unsere Gesetze mit Füßen tritt", kritisierte Ernesto Iglesias von USO. "Wir hoffen, dass ihnen alle eingestrichenen Gelder aus den Staatskassen wieder entzogen werden."

Zudem kündigte die Gewerkschaft Ende Mai einen Streik des Bordpersonals in Palma de Mallorca für Juli an. In diesem Fall geht es um 65 Mitarbeiter, die nicht zu den in den Tarifverträgen ausgehandelten Konditionen eingestellt sind. Welche Auswirkungen der Streik auf die Flugbewegungen haben wird, ist noch unklar. /somo

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