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Wetterdienst Aemet gerät nach Flutkatastrophe unter politischen Druck

Ministerin Catalina Cladera fordert von Madrid "Änderungen" beim Wetterdienst Aemet, nachdem der Alarm für Sant Llorenç zu spät ausgelöst worden ist

Sant Llorenç nach der großen Überschwemmung

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Catalina Cladera, balearische Ministerin für Finanzen und öffentliche Verwaltung, hat am Dienstagabend (23.10.) im Parlament in Pamla de Mallorca Stellung bezogen zu den Rettungsmaßnahmen, die während des Abends der Flutkatastrophe mit 13 Toten in Sant Llorenç getroffen wurden.

Die Ministerin, die in der Nacht den Katastropheneinsatz leitete, wies darauf hin, dass vom Wetterdienst Aemet am 9. Oktober um 22.26 Uhr roter Unwetter-Alarm ausgelöst wurde und damit erst eine Stunde nachdem sich die Situation zu einer Katastrophe ausgeweitet habe. Fünf Minuten nach der Warnung meldete die Guardia Civil bereits den ersten Toten, während die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte schon mobilisiert waren.

"Das Fehlen einer Vorankündigung machte es unmöglich, vorausschauend zu handeln", sagte Cladera. Die fehlende Vorwarnung werde Konsequenzen haben. Darum werde es ein Treffen mit dem spanischen Umweltministerium geben, um sicherzustellen, dass Aemet "zuverlässigere Wettervorhersagen" leisten könne. Dafür werden "Änderungen" nötig sein, so Cladera. Ob diese auch personeller Natur seien, blieb offen.

Die Balearen-Regierung werde prüfen, ob man eine balearische Notfallbehörde einrichten soll. Diese könnte dann unabhängig vom spanischen Wetteramt Unwetterwarnungen ausgeben und agiler handeln, als das am 9. Oktober geschah. /lk /tg

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