Die MZ in den sozialen Netzwerken:

Palma patzt bei Kampagne gegen Rassismus

Mit praktischen Beispielen wollte das Rathaus diskriminierenden Sprachgebrauch monieren und löste dabei einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken aus

Palma patzt bei Kampagne gegen RassismusFoto: DM

Mit einer Internet-Kampagne gegen rassistischen Sprachgebrauch hat sich die Linkskoalition im Rathaus von Palma de Mallorca ordentlich in die Nesseln gesetzt. Man habe die damit beauftragte Agentur nicht korrekt überprüft, entschuldigte sich die Stadt. Das Geld wolle man nicht bezahlen. Die Kampagne werde gelöscht.

Was war geschehen? Mit einer Bilderkampagne in den sozialen Netzwerken warb die Stadt zum Beispiel dafür, den Ausdruck "du, ich muss dir das mit Schwarzgeld zahlen" durch die politisch viel korrektere Floskel "du, ich muss das aus der Kasse B bezahlen" zu ersetzen. Dabei entstand jedoch der unbeabsichtigte Eindruck, in der Stadtverwaltung sei es üblich, mit illegalen Geldern zu hantieren.

Darauf folgte der übliche Shitstorm in den sozialen Medien. Mit praktischen Vorschlägen: Man sollte doch "Schwarzwein" (die Mallorquiner sagen nicht Rotwein sondern Schwarzwein, vi negre) durch "intensiv gefärbten Wein" ersetzen. Schließlich mischten sich auch Sprachwissenschaftler der Balearen-Universität ein: "Dürfen wir künftig nicht mehr von einem 'schwarzen Tag' oder von der 'schwarzen Pest' sprechen?", fragte Gabriel Biblioni. /tg

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