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So soll die Milchproduktion auf Mallorca gerettet werden

Gemeinsam wollen die Landwirte für niedrigere Produktionskosten und höhere Verkaufspreise kämpfen

So soll die Milchproduktion auf Mallorca gerettet werdenR.F.

Zusammenhalten, um zu überleben - das ist das Credo der neuen Milchbauern-Genossenschaft, die jetzt Landwirte auf Mallorca gegründet haben. Die sogenannte Cooperativa de Vaca Frisona de Mallorca und die Organización de Productores de Leche (OPL) sollen dazu beitragen, dass die Milchbauern ihre Produktionskosten teilen und somit senken können. Anlass ist der Konflikt in der Ukraine, der die Milchpreise auch auf der Insel in die Höhe hat schießen lassen.

Es sei ein "historischer Moment", dass sich alle betroffenen Landwirte auf eine gemeinsame Linie einigen konnten, so Joana Mascaró, die der neuen Kooperative als Beraterin zur Seite steht. "Die Branche vereint sich, das ist die einzige Möglichkeit, weiterzubestehen", so die Mallorquinerin, die der Vereinigung von Kleinbauern auf Mallorca (UPA-aia) angehört. Konkret wolle man ab sofort gemeinsam Nahrung für die Tiere einkaufen, um so günstigere Futter-Angebote zu bekommen. Zudem wolle man sich in der neuen OPL dafür einsetzen, angemessenere Milchpreise zu verhandeln. All dies sei im Zusammenschlusse einfacher, als wenn jeder Landwirt wie bisher für sich alleine kämpfe.

Umdenken von Konsumenten unerlässlich

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Aktuell liegt der Durchschnitts-Literpreis für Milch auf Mallorca bei 55 Cent. Mögliche Milchverträge mit dem Landwirtschaftsministerium sollen zukünftig mehr Gewinnmargen für die Landwirte herausschlagen. "Ziel ist es, die Produktion wieder lohnenswerter zu machen, sodass wenigstens die Kosten mit dem Verkauf gedeckt werden können", so Joan Simonet von der Vereinigung junger Landwirte (Asaja), der ebenfalls in beratender Funktion in der neuen Genossenschaft tätig ist. Letztlich sei aber auch ein Mentalitätswechsel beim Konsumenten wichtig. "Die Branche muss sichtbarer werden und der Käufer verstehen, wie wichtig auf Mallorca erzeugte Milch ist und das sie eben ihren Preis hat."

Derzeit gehören der neuen Molkereigenossenschaft fünfzehn Mitglieder - also alle Milchviehbetriebe der Insel - an, die insgesamt rund 10 Millionen Liter Milch pro Jahr produzieren. Die balearische Landwirtschaftsministerin Mae de la Concha begrüßte die Gründung der Genossenschaft. "Ich bin überzeugt, dass es bald positive Ergebnisse geben wird", so de la Concha und führte das Beispiel Menorca an. Dort war es Landwirten durch eine Kooperative gelungen, 40 Prozent mehr Geld für ihre Milch zu bekommen. /somo

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