Auch Valldemossa vertreibt die Piraten
Der Ort feierte am Samstag (4.10.) erstmals sein eigenes "Moros y cristianos"-Fest
Sie gehören zu den wildesten Dorffesten auf Mallorca: In verschiedenen Orten der Insel stellen die Einwohner unter dem Motto "Moros y cristianos" (Mauren und Christen) Piratenüberfälle und deren erfolgreiche Abwehr durch die Einheimischen nach. Nun schließt sich auch Valldemossa dieser Tradition an: In diesem Jahr feiert das Bergdorf in der Serra Tramuntana erstmals sein eigenes Piratenfest.
Premiere war am Samstag (4.10.): Die als Piraten verkleideten Teilnehmer stürmten das Zentrum von Valldemossa. Die in traditionelle Kleidung gehüllten Bauern wiederum erwarteten sie auf dem Platz vor der Kirche Sant Bartomeu, wo die "Schlacht" ihren Lauf nahm.
Der Überfall, der in die Dorfgeschichte einging, ereignete sich am 1. Oktober 1552. Damals landeten rund 400 türkische Korsaren in der Cala d'en Claret auf der Possessió Son Ferrandell. Den gerade einmal 36 Männern des Ortes gelang es unter der Leitung von Hauptmann Ramon Gual, die feindlichen Eindringlinge in die Flucht schlagen. Zuvor allerdings töteten die Piraten Aina Creus, die Großmutter von Mallorcas einziger Heiligen Catalina Tomas. Auch diese Begebenheit wird bei dem Fest nachgespielt.
Zudem gab es in Valldemossa einen Verräter: Ein gewisser Pere Valencià soll den Piraten - den Geschichtsbüchern zufolge - geholfen haben, ins Dorf zu gelangen: Auch seine Verhaftung und sein Tod sind Teil des Spektakels.
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