Zu viele mallorquinische Ärzte wollen im Ausland arbeiten
Berufsverband stellt sich hinter die Forderungen der streikenden Mediziner
Viel zu viele Ärzte auf den Balearen-Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera ziehen es vor, wegen besserer Arbeitsbedingungen ins Ausland zu gehen. Das ist die Schlussfolgerung des regionalen Ärzteverbands Comib. In den vergangenen zehn Jahren habe man 985 Bescheinigungen ausgestellt, die man als Mediziner braucht, um im Ausland eine Arbeit anzutreten. Etwa jeder fünfte Mediziner verlasse nach Erhalt des Zertifikats tatsächlich das Land, ergab eine Analyse der Zahlen aus dem Jahr 2019.
Mit diesen Zahlen unterstützte der Verband die Forderungen des spanienweiten Ärzteprotests. Erst am Dienstag (27.10.) hatten sich etliche Mediziner auf Mallorca an einem nationalen Streik- und Protesttag beteiligt, bei dessen Kundgebung vor dem Krankenhaus Son Espases auch der Rücktritt des spanischen Gesundheitsministers Salvador Illa gefordert worden war.
Die Demonstranten hatten erklärt, dass es aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen in den spanischen Krankenhäusern, Gesunheitszentren und Praxen viele Ärzte das Land verlassen. Binnen zehn Jahren hätten, so die Demonstranten, 18.000 in Spanien ausgebildete Ärzte eine Anstellung im Ausland gesucht. Die Balearen gehören dabei zu den Provinzen, in denen das dafür nötige Zertifikat besonders häufig verlangt werde, wie Zahlen aus dem Jahr 2019 belegen, so der Regionalverband. /tg
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