Gerichtsprozess um die Geistersiedlung von Cala Romántica
Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Jahre für den angeklagten Bauträger wegen einer Insolvenzstraftat
Ein Bauträger, der beim Bau von 189 Villen bei Cala Romántica an der Ostküste von Mallorca Pleite gegangen war, muss sich seit Montag (16.11.) vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen einer Insolvenzstraftat eine Haftstrafe von fünf Jahren. Zudem soll der Bauträger eine Entschädigungszahlung von knapp 28 Millionen Euro leisten.
Der Bau der Urbanisation in der Gemeinde Manacor war im Jahr 2005 begonnen worden. Die Arbeiten wurden über einen Kredit der damaligen Sparkasse CAM finanziert, zudem traten die Käufer der Villen mit 16,8 Millionen Euro in Vorleistung. Die Sparkasse drehte allerdings den Kredithahn zu, als sie Unregelmäßigkeiten in der Buchführung entdeckte, so dass die Bauarbeiten gestoppt wurden. Die Villen blieben im halbfertigen Zustand zurück und bilden heute eine Geistersiedlung.
Die Buchführung habe die tatsächliche finanzielle Situation der Bauträgergesellschaft nicht widergespiegelt, heißt es nun im Konkursbericht. Der Angeklagte, der via Videokonferenz aussagte - er habe kein Geld für den Flug -, gab die Schuld an den Problemen der Banken- und Wirtschaftskrise. Er sei nicht der einzige Bauträger mit Liquiditätsproblemen gewesen. Hätte die Bank Zugeständnisse gemacht, hätte die Urbanisation fertiggebaut werden können. /ff
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