Mallorca Zeitung

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Betrüger prellen US-Amerikaner beim Hauskauf auf Mallorca um 1,3 Millionen Euro

Der Käufer wurde mit einer Email überzeugt, das Geld auf ein anderes Konto zu überweisen

Ein Mitarbeiter der Sondereinheit für Cyberverbrechen der Guardia Civil. Guardia Civil

Der heiß umkämpfte Immobilienmarkt auf Mallorca zieht weiter zahlreiche Betrüger an. Das jüngste Opfer ist ein US-Amerikaner, der mittels der "Man in the middle"-Masche um 1,3 Millionen Euro betrogen worden ist.

So lief der Schwindel ab

Die Betrüger traten in Aktion, als der Käufer sich mit dem Eigentümer und dem Makler über den Erwerb einer Immobilie geeinigt hatte. Sie schickten dem angehenden Hausbesitzer eine Email, die allen Anschein hatte, von der Immobilienfirma zu sein. Darin forderten sie ihn auf, das Geld an ein anderes Konto zu überweisen, als zuvor ausgemacht worden war. Der US-Amerikaner folgte den Anweisungen. Der Betrug fiel auf, als Mitarbeiter der Immobilienfirma Kontakt mit dem Käufer aufnahmen.

Der Fall wurde bei der Guardia Civil zur Anzeige gebracht. Ermittler der Einheit für Cyberverbrechen begannen sofort mit der Suche nach dem Geld, um die entsprechenden Konten einzufrieren, bevor es weitergeleitet und damit unauffindbar gemacht werden konnte.

Tatsächlich gelang es den Beamten, rund 700.000 Euro, also etwas mehr als die Hälfte der gezahlten Summe, auf Konten in Hongkong, Rumänien und der Tschechei sicherzustellen. Nach dem restlichen Geld wird weiterhin gesucht.

Auch das Rathaus Palma fiel auf Betrüger rein

Der "Man in the Middle"-Masche sind in den vergangenen Jahren auf Mallorca nicht nur Privatpersonen zum Opfer gefallen. So gelang es Betrügern im Jahr 2022, das Rathaus Palma um 300.000 Euro zu prellen. Sie teilten der Stadtverwaltung in einer Email mit, dass die für die Reinigung öffentlicher Gebäude zuständige Firma ihr Konto gewechselt hatte.

Das Finanzdezernat wies darauf hin, dass für die Änderung des Kontos eine unterzeichnete und abgestempelte Bescheinigung der Bank notwendig sei. Daraufhin wurde eine Email mit einer Bescheinigung der Bank verschickt, die mit einem Stempel und einer elektronischen Signatur versehen war und echt zu sein schien. In Folge wurden zwei Rechnungen beglichen. Der Betrug fiel auf, als die Firma die Tilgung der ausstehenden Zahlungen forderte. /pss

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