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Kommentar

Sophie Mono

Höchste Zeit für so eine Energiewende auf Mallorca

In Santa Margalida soll ein partizipativer Solarpark entstehen. Das ist in vielerlei Hinsicht eine gute Nachricht, findet MZ-Redakteurin Sophie Mono

Höchste Zeit für so eine Energiewende auf MallorcaGuillem Bosch

Dezentral, partizipativ und nachhaltig – es sind die Schlagworte, die international den Kurs der angestrebten Energiewende prägen. Sie klingen erst einmal theoretisch, werden auf Mallorca jetzt aber Realität. In Santa Margalida entsteht der erste Solarpark Spaniens mit partizipativer Finanzierung. Das ist eine gute Nachricht – in vielerlei Hinsicht.

Das Prinzip ist einfach: Bürger – bevorzugt aus der Gemeinde selbst oder den Nachbarorten – können schon mit kleinen Investitionen dazu beitragen, dass im Gewerbegebiet eine rund fünf Hektar umfassende Fotovoltaikanlage entsteht. Auch Kleinverdiener können so mithelfen, die erneuerbaren Energien voranzutreiben, und obendrein lockt eine satte Gewinnbeteiligung am verkauften Ökostrom. Das ist nicht nur in puncto Nachhaltigkeit ein Durchbruch, sondern hilft auch, die Akzeptanz für die neuen Energiequellen zu fördern.

Dass diese auf Mallorca bisher ihre Grenzen hat, zeigt das Beispiel des geplanten Solarparks am Kleinflughafen Son Bonet (Marratxí). Statt die Bürger mit ins Boot zu holen, brachte der Initiator – die Flughafenbetreibergesellschaft Aena – diese mit dem Projektvorstoß gegen sich auf. Letztlich sprengten die Anwohnerproteste das eigentlich sinnvolle Vorhaben.

In Santa Margalida dagegen könnte bald großen Teilen der Bevölkerung daran gelegen sein, den neuen Solarpark möglichst schnell zum Laufen zu bringen. Auch politisch braucht Spanien solche Vorstöße. Nach Jahren der ungeheuerlichen Sonnensteuer unter der Rajoy-Regierung ist es höchste Zeit für eine Wende. Und wir alle können mithelfen.

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