Der soziale Wohnungsbau auf den Balearen war viele Jahre vor allem eines: ein Wahlversprechen, dessen Erfüllung auf sich warten ließ. Jetzt, fast am Ende der zweiten Legislaturperiode der Linksregierung, wird ein Bauprojekt nach dem anderen fertiggestellt. Nicht nur die Quantität lässt sich sehen, auch die Qualität: Die Wohnungen sind Vorzeigeprojekte für innovatives und energieeffizientes Bauen, in die auch so mancher Normalverdiener nach einer Besichtigung ohne viel Nachdenken gern einziehen würde. Keine Frage, diese Politik löst die Sorgen vieler sozial Benachteiligter und wird ein Pluspunkt sein im anstehenden Wahlkampf.

Auf einem anderen Blatt steht allerdings, wie nachhaltig damit die Wohnungsnot auf den Balearen bekämpft werden kann. Zugutehalten muss man der Linksregierung, dass der Bau von Sozialwohnungen eine Aufholjagd ist – viel zu lange war nichts passiert, und die Erfolge müssen sich letztendlich langfristig zeigen. Klar ist aber auch, dass die Debatte um die Wohnungsnot an Fahrt gewinnt: So massiv wie sich die Lage verschärft, so schnell können keine Apartments aus dem Boden gestampft werden. Der soziale Wohnungsbau ist nur eine Stellschraube, und die Linksregierung ist gut beraten, auch an anderer Stelle nachzujustieren – und damit ist gar nicht unbedingt die ideologisch aufgeladene Debatte um ein Limit für Immobilienverkäufe an Ausländer gemeint. So klar es ist, dass Mallorca keine weitere Zersiedelung verträgt, so klar ist auch, dass der bestehende Platz effizienter bebaut, vermietet und bewohnt werden muss als bislang.