Am 16. November hatte die Nationalpolizei auf Mallorca einen Deutschen in einem Hotel in Palma festgenommen, der mit europäischem Haftbefehl gesucht wurde. Nun ist der 48-Jährige nach Deutschland ausgeliefert worden. Darüber berichtet unter anderem die "Kölner Rundschau". Die Überstellung soll demnach am Dienstag (29.11.) stattgefunden haben.
Dem Mann wird Betrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen vorgeworfen. Es handelt sich um einen der größeren Betrugsfälle dieser Art, die derzeit von der Kölner Staatsanwaltschaft untersucht werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann 1,5 Millionen Euro erschlichen haben könnte. Der gesamte Schadensbetrag der rund 1.500 untersuchten Betrugsfälle beträgt rund 40 Millionen Euro.
Verdächtiger setzte sich kurz vor Razzia nach Mallorca ab
Merkwürdig bleibt derweil die Flucht des Mannes nach Mallorca. Kurz bevor die Polizei ihn im April bei einer Razzia festnehmen konnte, setzte er sich auf die Insel ab, wo er laut MZ-Informationen ein Haus besitzt. Die Frage steht nun im Raum, ob der mutmaßliche Betrüger vor seiner Festnahme gewarnt worden war. Die Staatsanwaltschaft teilte der "Kölner Rundschau" mit, es würden derzeit keine Ermittlungen in dieser Sache geführt.
Zudem wird untersucht, inwieweit der Festgenommene mit einer weiteren Verdächtigen ungerechtfertigt Staatshilfen für die Opfer der Flutkatastrophe in NRW im Juli 2021 eingestrichen hat. /pss