Mallorca Zeitung

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Zu viele Häuser, zu viel Verkehr: Umweltministerium befürchtet Einsturz der Vallgornera-Höhlen auf Mallorca

Das größte Höhlensystem der Insel könnte durch das hohe Bauaufkommen in der Umgebung ernsthaft gefährdert sein, so die Experten

Taucher in den unterirdischen Seen des Höhlensystems von Vallgornera DM

Die Umwelt-Kommission im balearischen Umweltministerium warnt eindringlich vor einem möglichen Einsturz von Teilen des riesigen Höhlensystems Coves Pas de Vallgornera im Gemeindegebiet Llucmajor auf Mallorca. Grund für die Sorge sei das hohe Bauaufkommen über den größten Höhlen der Insel. Zwar befinden sich die Höhlen in geschütztem Gebiet, dennoch sind zahlreiche Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe angesiedelt, auch einige neue Bauvorhaben sind genehmigt.

Gerade die Hohlräume, die sich nah an der Oberfläche befinden, seien durch den Druck und die Vibrationen des oberirdischen Verkehrs und die Kanalisationen in den Wohngebieten gefährdet. Es sei dringend notwendig, das Risiko näher zu evaluieren, heißt es in zwei Berichten der Umwelt-Kommission.

Riesengroß und nicht zugänglich

Das Höhlensystem von Vallgornera umfasst mehr als 65.000 Quadratmeter Hohlräume unter der Erde sowie 10.000 Quadratmeter unterirdischer Seen. Aktuell sollen in unmittelbarer Nähe in der Urbanisation Es Pas de Vallgornera zwei neue Einfamilienhäuser mit Pools im Garten entstehen. Die Baufirma soll nun dazu verpflichtet werden, nachzuweisen, dass die Arbeiten das Höhlensystem in keinster Weise beeinträchtigen - eine anspruchsvolle Anforderung, zumal das Höhlensystem noch gar nicht vollständig dokumentiert und aufgezeichnet ist.

Anders als die bekannten Besucherhöhlen Coves del Drach (Portocristo), Coves d'Artà (Canyamel), Coves de Gènova (Palma de Mallorca) und Coves dels Hams (Portocristo) sind die Coves des Pas de Vallgornera nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt ist nur für wissenschaftliche Zwecke und mit Genehmigung möglich. Dass der bauliche Druck über den Höhlen dieselben gefährden könnte, ist schon seit Jahren bekannt. Die nahegelegenen Siedlungen in Cala Pi beispielsweise müssen ihr Abwasser weiterhin in Sickergruben sammeln, da keine Kanalisationen erlaubt werden. /somo

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