Kaum haben Vertreter aus Politik und Tourismusbranche in den vergangenen Tagen auf der ITB in Berlin höchste Euphorie für die anstehende Urlaubssaison versprüht, melden sich die ersten Mahner zu Wort. In einer Pressemitteilung verkündete der Hoteliersverband der Playa de Palma, man erwarte zwar einen "guten" Sommer, aber die teilweise verkündeten Wachstumserwartungen wichen doch merklich von der Realität ab.
Das Problem mit Ostern
Der Vorsitzende des Verbands, Pedro Marín, erklärte: "Dass die Saison 2024, was die Buchungszahlen angeht, spektakulär wird, ist für mich alles andere als gegeben. Im besten Fall werden die Zahlen von 2023 wiederholt." Vor allem der Umstand, dass Ostern in diesem Jahr relativ früh ist, sieht Marín als Hindernis für ein kontinuierliches Wachstum. Das Problem sei die vergleichsweise lange Zeit zwischen den Feiertagen und dem tatsächlichen Beginn der Sommersaison. Diese Wochen im April müssten die Hotels mit teilweise aggressiven Angeboten überbrücken.
Die Buchungen seien bislang enttäuschend, so der Hotelierschef. "Die Prognosen lauteten, dass die Buchungen zum jetztigen Zeitpunkt sieben oder acht Prozent über den Zahlen von 2023 liegen würden. Tatsächlich liegen sie zwei bis drei Prozent unter dem, was vorausgesehen wurde." Auch Last-Minute-Buchungen, die den Trend umkehren könnten, blieben aus.
Das vergleichsweise schwache Buchungsverhalten habe erste Konsequenzen gehabt. "35 Prozent der Hotels an der Playa wollten im März öffnen. Nun haben allein diese Woche fünf von ihnen angekündigt, dass sie doch bis zum April warten." Grund für den Rückzieher seien kurzfristige Stornierungen.
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Kritik an Flugpreisen
Äußerst kritisch zeigte sich Marín mit den Entwicklungen der Flugpreise, insbesondere was die Verbindungen zwischen dem wichtigsten Markt Deutschland und der Insel angeht. "Von Städten wie Berlin, Köln oder Düsseldorf aus sind die Flugpreise im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent gestiegen."