Neues vom Neptungras: So steht es um die Bestände der Wunderpflanze "Posidònia" vor Mallorca

Kontrollen an 71 Standorten haben gezeigt: Das Seegras ist überwiegend in gutem Zustand

Die Kontrollen der Seegraswiesen sollen zeigen, ob die Schutzmaßnahmen greifen.

Die Kontrollen der Seegraswiesen sollen zeigen, ob die Schutzmaßnahmen greifen. / Caib

Redaktion DM

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Gute Nachrichten aus dem Meer vor Mallorca: Die jüngsten Ergebnisse aus den Kontrollen der Neptungras-Bestände der Balearen zeigen, dass sich der Zustand der Seegraswiesen verbessert hat. Das Überwachungsnetz, ein Projekt des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Umwelt, dient dazu, den Erhaltungszustand der Posidonia vor Mallorca und den Nachbarinseln zu ermitteln – wichtige Informationen, um zu bewerten, ob die Schutzmaßnahmen gegen Bedrohungen Wirkung zeigen.

Neptungras ist eine äußerst nützliche Wunderpflanze: Sie ist als Lebensraum für Fische ein wichtiger Faktor für die Artenvielfalt und speichert in ihren Wurzelsystemen Dreck und CO2 – somit hält die Posidonia das Mittelmeer sauber und leistet einen Beitrag gegen den Klimawandel. Jeder Hektar Seegraswiese speichert nach Angaben von Wissenschaftlern 1.600 Tonnen Kohlenstoffdioxid.

Bestand von 79 Prozent als gut eingestuft

Laut den Daten, die zwischen 2002 und 2023 an den 71 Untersuchungsstandorten in verschiedenen Gebieten der Balearen gesammelt wurden, herrscht bei den Neptungras-Beständen weitgehend Stabilität oder ist es sogar zu einer Zunahme gekommen. In nur zehn Prozent der untersuchten Kontrollpunkte ist das Seegras weniger geworden. Insgesamt wurde der Erhaltungszustand in 21 Prozent der Gebiete als eher schlecht und in 79 Prozent als eher gut eingestuft. Dabei ist zu beachten, dass sich lebende Seegraswiesen natürlich wesentlich schneller vermehren und erholen als solche, die zu großen Teilen abgestorben sind. Unter Letzteren gibt es Bestände, die seit Beginn der Datenerfassung stabil geblieben sind.

Die Datenerfassung erfolgt stets unter Wasser mit relativ einfachen und für die Pflanzen unschädlichen Methoden. Dabei wird unter anderem die Dichte der Posidònia und – falls vorhanden – der Anteil an abgestorbenem Seegras erfasst. Darüber hinaus wird festgestellt, ob invasive Arten und Edle Steckmuscheln (nacras) vorhanden ist. An einigen Messstellen wird zudem die Wassertemperatur registriert. Jedes Jahr nehmen zehn kooperierende Organisationen, zwanzig freiwillige Tauchzentren und bis zu einhundert freiwillige Sporttaucher an dem Projekt teil. /bro

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