Der Pferdefleisch-Skandal in Mitteleuropa schwappt jetzt auch nach Spanien und damit nach Mallorca. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé nahm am Dienstag (19.2.) Produkte der Marke Buitoni vom Markt. Dabei handelt es sich Ravioli und Tortellini, die in Spanien und Italien in Supermärkten angeboten werden. Nestlé verdächtigt in diesem Zusammenhang den deutschen Zulieferer H. J. Schypke. Auch eine in Frankreich hergestellte und vertriebene Bolognese-Lasagne wurde vom Markt genommen.

Bei firmeneigenen Untersuchungen über das Wochenende seien Spuren von Pferdefleisch in den Produkten nachgewiesen worden, teilte Nestle mit. Am Donnerstag hatte Konzernchef Paul Bulcke noch erklärt, Nestle-Produkte seien von dem europaweiten Skandal nicht direkt betroffen. Die Vorgänge seien aber dem Ruf der ganzen Branche abträglich.

Die Funde hätten über dem Schwellenwert von einem Prozent gelegen. Dieser Wert gelte für die britische Lebensmittelaufsichtsbehörde als Hinweis auf wahrscheinlichen Betrug oder grobe Fahrlässigkeit.

In Deutschland hatten die Verbraucherminister von Bund und Ländern am Montag beschlossen, Strafen und Bußgelder für Täuschungen bei Lebensmitteln zu überprüfen. So sollen nach dem Willen der Minister die Gewinne, die durch die falschen Inhaltsangaben erzielt werden, abgeschöpft werden können.