Von Kirsten Lehmkuhl

Die Ente kommt mit Aprikosen auf den Tisch, und der Wolfsbarsch wird hier auf indische Art serviert. José Fernández Romero, Koch und Hausherr in der Molí den Perons in Montuïri, hält sich nicht an klassische Vorgaben. Dafür experimentiert der 53-Jährige viel zu gern.

Das mag zum einen daran liegen, dass der Mann aus Granada seit seinem 14. Lebensjahr am Herd steht und damit jede Menge Erfahrung hat. Zum anderen ist er schon viel in der Welt herumgekommen und hat dabei in mancher Küche gestanden. Denn er hat nicht nur einige Zeit in Deutschland verbracht, sondern auch in Katalonien, den Vereinigten Staaten und in Indien.

So steht ein Tofu-Curry auf der Karte - Fernández selbst ernährte sich früher ausschließlich vegetarisch - gewürzt mit Chili, Kardamon, Koriander, Kurkuma und Nelken (9,50 Euro). Auch eine Wok-Pfanne mit Gemüse und Reis (8,50 Euro) ist im Angebot, mit Knoblauch, Ingwer, Soja-Sauce. Und der McMolí ist kein Fleischklops im Brötchen, sondern ein Tofu-Gericht, das allerdings mit Pommes auf den Teller kommt (9,50 Euro).

In der Mühle mit dem sagenhaften Blick über das Pla, Mallorcas Zentralebene, wird nichts aufgewärmt, sagt Fernández. Er bereite ýalles stets frisch zu". Seine deutsche Lebensgefährtin und Geschäftspartnerin Rukma Beer ist im Service, verwöhnt darüber hinaus die Gäste mit selbst gemachten Desserts wie lauwarmem Apfelstrudel mit Vanillesauce (4,21 Euro) - falls jemanden zwischendurch Sehnsucht nach der Heimat packt ? Die Weinkarte ist mit rund 50 Tropfen, vornehmlich mallorquinischer Herkunft, gut bestückt. Und die kleine Tee-Karte verzeichnet neben Darjeeling und Earl Grey auch so seltene Sorten wie Mandeltee (alle 2,34 Euro).

Mittags wird von Montag bis Freitag ein Menü für neun Euro angeboten. Manche Gäste kommen dafür täglich in das Lokal. ýDieses Restaurant ist ein kulinarischer Lichtblick in dieser Region", sagt einer, und macht sich mit großem Appetit über einen Couscous-Salat (siehe Rezept) her, um danach das Lamm in Curry-Sauce zu verspeisen. 150 verschiedene Gerichte hat Fernández in einem Ordner in klitzekleiner Schrift aufgelistet, sie alle sind Kandidaten für das Mittagsmenü.

Die Getreidemühle den Perons stammt aus dem Jahr 1855, sie ist eine von insgesamt acht molinos in dem Ort. Eine von ihnen soll direkt neben dem Restaurant originalgetreu von der Gemeinde restauriert werden. Auch ein Mühlen-Museum befindet sich im Bau. Schon jetzt lohnt es sich, auf Montuïris Mühlenhügel zu steigen.

Es Molí den Perons, Es Molinar 51

Montuïri

Telefon: 971-64 65 08.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 12.30 bis 15.30 Uhr und 20 bis 22.30 Uhr.

Montag Ruhetag.

Alle angegebenen Preise plus Mehrwertsteuer.