Das Wetter hatte ein Einsehen: Im Gegensatz zu Städten auf dem spanischen Festland, wo der Regen mehrere Prozessionen ausfielen ließ, zogen die Büßer auf Mallorca wie geplant am Karfreitag (6.4.) ab 19.30 Uhr zunächst bei Sonnenschein, später bei klarem Sternenhimmel durch die Innenstadt von Palma. Von der Plaça de Sant Francesc ging es diesmal nicht über die Plaça Major und die Calle San Miguel, sondern auf einer traditionellen Route durch enge Altstadtgassen bis zur Kirche Socors. Durchbrochen wurde die Andacht der Prozession vom Applaus der Zuschauer, der den auf Schultern getragenen Heiligendarstellungen galt.

Bereits am Gründonnerstag (5.4.) waren bei der wichtigsten Prozession der Karwoche auf Mallorca mehr als 4.000 Büßer durch die Straßen der Innenstadt gezogen, alle 33 Bruderschaften von Palma waren mit ihren eindrucksvollen Heiligendarstellungen dabei. Erstmals nahm zudem der Bischof von Mallorca, Jesús Murgui, teil und zog mit den Büßern durch die Straßen - um seine Nähe zu den Bruderschaften zu demonstrieren, wie es hieß. Die Organisation der Umzüge liegt allein in deren Hand - das Bistum Mallorca hat diese Aufgabe an sie delegiert. Angeführt wurde die Prozession am Gründonnerstag von der jüngsten Bruderschaft, hinter ihr zogen die Teilnehmer mit Kerzen und begleitet von Trauermärschen von der Plaza del Hospital General über den Rathausplatz bis zur Kathedrale. Dort trafen die letzten Büßer erst gegen 2 Uhr nachts ein.

Fotogalerie: Impressionen von der Gründonnerstagsprozession