Auf Mallorca finden wir optimale Bedingungen vor.“ Diesen Satz haben wir in letzter Zeit häufiger aus den Reihen des DFB gehört, wenn es um die EM-Vorbereitung auf Mallorca ging. Kurze Wege vom Hotel zum Trainingsplatz, garantiert gutes Wetter und eine gute Fluganbindung. Das ist sicherlich mehr (kurze Wege) oder weniger (garantiert gutes Wetter) richtig. Vielleicht lohnt es sich dafür auch, zu einem Testspiel nach Deutschland zu fliegen und in der Nacht wieder zurückzujetten.

Wer Mallorca hört, denkt aber vor allem daran, dass die Insel der Deutschen liebstes Reiseziel ist und gerade jetzt viele Fußballfans beherbergt, die ihre Nationalkicker mit Freuden treffen würden. Der Mai ist nämlich jener Monat, in dem Fußballmannschaften der Kreis-, Bezirks, Landes- und Verbandsligen (übrigens alles treu zahlende DFB-Mitglieder) traditionell ihre Saisonabschlussfahrt abhalten - bevorzugt auf Mallorca.

Diesen Zusammenhang scheint der DFB aber gerade nicht zur Kategorie „optimal“ zu zählen. Dass sich ein Tross von 20.000 schwarz-weiß-behemdeten Fans von der Playa in Richtung Ono-Stadion in Bewegung setzen könnte, sorgt in der Frankfurter DFB-Zentrale eher für Gänsehaut als Freude. Die Vorgabe lautet: kein öffentliches Training, kein Zugang für die Fans. Natürlich wäre das mit einem Sicherheitsaufwand verbunden, der etwas kosten würde, natürlich könnte das die Konzentration der Kicker stören.

Aber: Wenn man schon Mallorca auswählt, muss man auch mit Fan-Präsenz rechnen. Wer diese konsequent vermeiden will, kann leicht arrogant rüberkommen. Das Motto, „Wir trainieren hier zwar elf Tage, aber tut so, als wären wir gar nicht da“, funktioniert nicht ohne Ärger unter den deutschen Fußballanhängern.

Also, liebe Leute vom DFB: Wie wäre es mit einem Fan-Tag?