Die Mallorca-Urlauber haben sich am Freitag (26.4.) verdutzt die Augen gerieben, als sie den Strand von Portopetro sahen. Der Küstenabschnitt im Inselosten war komplett mit toten Quallen übersät. "Manch ein Anwohner dachte, dass es sich bei der blauen Flut um Plastikmüll handle", schrieb die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Bei den Tierchen handelt es sich um Segelquallen. Ihrem segelförmigen Körper, mit dem sie sich im Meer treiben lassen, verdanken sie ihrem Namen. Charakteristisch ist ihre leuchtend blaue Farbe. Für den Menschen sind die Quallen in der Regel harmlos, es kann höchstens zu leichten Hautirritationen kommen. Meist sind die Tiere im Schwarm unterwegs. Früher nutzten die Mallorquiner die angeschwemmten Quallen gar als Dünger für die Felder.

Auf Mallorca sind die Segelquallen ein Stammgast. Besonders gen Ende des Winters und im Frühjahr tauchen sie an den Stränden auf. Jedes Jahr werden an den Küsten größere Mengen gesichtet. Biologen gehen davon aus, dass die gestiegenen Temperaturen im Meer zur Vermehrung der Quallen beitragen.

Welche Quallen gibt es auf Mallorca?

Wirklich aufpassen müssen Strandbesucher eigentlich nur auf die Leuchtqualle, auch als Feuerqualle bekannt. Vereinzelte Exemplare der gefährlichen Portugiesischen Galeere wurden auch schon an die Inselstrände angespült. Die Spiegelei-Quallen sind wie die Segelquallen ungefährlich und nett anzuschauen. Vereinzelt werden auch Lungenquallen im Meer vor Mallorca gesichtet.

Tausende Quallen an einem Strand auf Mallorca angespült

Tausende Quallen an einem Strand auf Mallorca angespült

Was tun bei einem Stich?

Wenn es doch mal passiert und eine Qualle einen erwischt, ist das in den meisten Fällen nur schmerzhaft. Wer keine Allergie gegen die Tiere hat, muss beim Stich einer Feuerqualle erst einmal nichts fürchten. Im Volksmund hält sich der Glaube, dass Urin bei einem Quallenstich hilft. Das ist jedoch kontraproduktiv. Nur 20 Prozent der Nesselkapseln der Qualle platzen sofort und injizieren das Gift. Die Reinigung mit Süßwasser, Essig, Alkohol oder Urin kann dafür sorgen, dass auch die restlichen 80 Prozent entladen werden.

Besser ist es, die Stelle mit Salzwasser auszuwaschen und Quallenreste mit einer Pinzette zu entfernen. Ist diese nicht zur Hand, kann Sand auf die Wunde gestreut werden und die trockene Schicht mit einer Karte abgekratzt werden. Kühlen und eine Creme gegen Insektenstiche helfen gegen Schmerzen.