1,6 Millionen Euro Entschädigung für Bauträger in Pollença
Das Gebiet war von der Mitte-Links-Vorgängerregierung unter Landschaftsschutz gestellt worden
Die balearische Landesregierung muss einem Bauträger wegen der Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes in der Gemeinde Pollença im Nordosten von Mallorca 1,6 Millionen Euro Entschädigung zahlen. Das sieht ein Urteil des balearischen Oberlandesgerichts vom 21. November vor. Die Urbanisation El Vilar im Gemeindegebiet Pollença war unter der Mitte-Links-Vorgängerregierung im Jahr 2008 umgewidmet worden. Die Entscheidung war Teil eines Maßnahmenpakets zum Landschaftsschutz auf Mallorca.
Die Firma Pollença S.L., der drei Parzellen in der Urbanisation gehören, reichte im März 2010 Klage ein, nachdem die Landesregierung eine Entschädigung abgelehnt hatte. Sie argumentierte, dass die Erschließung der Urbanisation noch nicht fortgeschritten gewesen sei. Im jetzigen Urteil wird darauf verwiesen, dass dies nicht dem Bauträger anzulasten sei, sondern vor allem der Gemeindeverwaltung. Auch die Argumente des Landschaftsschutzes werden vom Gericht verworfen: Da noch nichts gebaut worden sei, könne man auch nicht beurteilen, ob dadurch die Landschaft beinträchtigt würde oder nicht.
Der balearische Minister für Umweltschutz und Raumordnung, Biel Company (Volkspartei, PP), nahm das Urteil mit Sorge auf. Man müsse weitere Entscheidungen dieser Art befürchten. In Folge des Gesetzes zum Landschaftsschutz von 2008 seien 46 Verfahren anhängig.
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