Millionenstrafe für Air Europa wegen Betrug mit Residentenrabatt
Obwohl die 13,5 Millionen Euro bereits ans Industrieministerium überwiesen sind, muss sich Globalia-Chef Hidalgo nun vor Gericht verantworten
Für Air Europa, die Fluggesellschaft des mallorquinischen Touristikkonzerns Globalia, läuft es derzeit gar nicht gut: Nachdem dem Unternehmen Anfang November das Monopol für die staatlich subventionierten Seniorenreisen Imserso entzogen wurde, musste es wenige Tage später 13,5 Millionen Euro Strafe an das Industrieministerium in Madrid zahlen, weil die Airline beim Verkauf und Abrechnen der Flugtickets mit Residentenrabatt betrogen hatte.
Medienberichten zufolge soll Air Europa nicht nur selbst, sondern auch über zu Globalia gehörende Reisebüros wie Halcón Viajes oder Tubillete.com günstige Flugtickets mit Residentenrabatt an die Bewohner der Balearen, Kanaren sowie der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla verkauft haben, in Madrid aber höhere Preise abgerechnet haben. Der spanische Staat, der Festland-Reisen der Insel- und Exklavenbewohner mit 50 Prozent des Flug- oder Fährpreises bezuschusst, hat somit mehr an Air Europa zurückerstattet, als dem Unternehmen zugestanden hätte.
Obwohl die Strafzahlung bereits geleistet wurde, läuft am Nationalen Gerichtshof in Madrid weiterhin ein Verfahren wegen Betrugs gegen den
Air Europa-Mutterkonzern Globalia, in dem am Montag (16.11.) auch dessen Gründer und Vorstandschef Juan José Hidalgo als Beschuldigter vorgeladen war. Ins Rollen gekommen war der Fall bereits 2013 auf eine Anzeige des spanischen Reisebüroverbands hin. Wie die langwierigen Ermittlungen ergaben, soll die unlautere Praktik in Hidalgos Konzern seit 2009 angewandt worden sein. /sts
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