Kultusministerium will Ghettobildung an Mallorcas Schulen verhindern
Öffentliche und halb-private Schulen sollen bis zum 30. September mindestens vier Plätze für Schüler mit Migrationshintergrund oder Behinderung reservieren
Es ist ein nicht nur auf Mallorca weit verbreitetes Problem: Die Schüler mit Migrationshintergrund konzentrieren sich alle auf einige wenige Schulen, während es auf den meisten anderen kaum ausländische Kinder aus sozial schwachen Familien gibt. Jetzt will das balearische Kultusministerium mit einer Quote gegensteuern: Demnach sollen Grundschulen bis zum 30. September pro Klassenstufe vier Plätze für "Schüler mit besonderen Erziehungsbedürfnissen" reservieren, alle anderen Schulen fünf.
Bislang waren die Schulen lediglich dazu verpflichtet, für diese Schülerkategorie - zu der auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder Hochbegabung gehören - drei Plätze zu reservieren. In der Praxis aber wird das häufig mit diversen Tricks umgangen: Rein mallorquinische Schulklassen ohne Inklusion von behinderten Schülern sind weit verbreitet. Zugleich gibt es Schulen, etwa in Palma oder in Inca, auf die praktisch nur noch Kinder und Jugendliche lateinamerikanischer, asiatischer oder afrikanischer Herkunft gehen.
Schüler mit Migrationshintergrund besuchen zu 79 Prozent die rein öffentlichen und zu 21 Prozent die halb privaten Schulen (concertados). /jw
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