Fall Over: Ex-Premier Matas gesteht illegale Wahlkampffinanzierung der PP
Für Strippenzieher Rodríguez wird es eng. Beim Prozessauftakt zur mutmaßlich illegalen Vergabe von öffentlichen Aufträgen durch die Balearen-PP schlossen die meisten Angeklagten einen Deal mit der Staatsanwaltschaft
Es wird eng für einen der einst mächtigsten Politiker auf den Balearen, den ehemaligen Parteichef der PP in Palma de Mallorca José María Rodríguez. Beim Prozessauftakt im Fall Over zur mutmaßlich illegalen Finanzierung der Wahlkämpfe 2003 und 2007 haben am Montag (1.10.) fast alle Angeklagten einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen, um sich durch umfangreiche Geständnisse Strafminderung zu sichern. Unter ihnen auch der ehemalige Balearen-Premier Jaume Matas. Allein Rodríguez beharrt auf seiner Unschuld.
Den Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, durch aufgeblähte öffentliche Aufträge für die Werbeagentur Over Marketing Geld in die Parteikasse gespült zu haben. Matas bekannte sich am Montag schuldig und erklärte sich bereit, 18.000 Euro Strafe sowie 10.000 Euro Entschädigung in die öffentliche Kasse zu zahlen. Dafür kann der bereits mehrfach wegen unterschiedlicher Korruptionsvorwürfen verurteilte Politiker davon ausgehen, keine zusätzliche Haftstrafe zu bekommen. Die ursprüngliche Forderung der Staatsanwaltschaft belief sich auf immerhin zwölf Jahre Gefängnis.
Auch der ehemalige Chef der Werbeagentur Over Marketing, Daniel Horacio Mercado, hat die illegalen Absprachen gestanden. Außer ihm auch die weiteren Angeklagten: Encarnación Padilla (Matas' Schwägerin), Marisa Durán (ehemalige PR-Chefin des Gesundheitsministeriums) und María Luisa de Miguel (Exfrau des ebenfalls bereits verurteilten PP-Politikers Rodrigo de Santos). /tg
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