Mallorca Zeitung

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Auswandern nach Mallorca: Wann fühlt man sich auf der Insel angekommen?

Jeder hat eine ganz persönliche Antwort auf diese Frage. Eine Auswahl von Beiträgen unserer Leser

Einige Leser hatten beim Landeanflug und dem Anblick der Windmühlen das Gefühl, angekommen zu sein. | FOTO: NELE BENDGENS

Nur weil man schon monate- oder jahrelang auf Mallorca lebt oder bereits zum 20. Mal auf der Insel im Urlaub war, heißt das nicht, dass man hier auch angekommen ist. Irgendwann macht es dann aber klick, und man spürt dieses besondere Gefühl. Wie es sich eingestellt hat, welche konkrete Situation, welcher Anblick oder auch welcher Geruch der Auslöser war, beschreiben die Leser der Mallorca Zeitung bei einer Aktion in den sozialen Netzwerken.

Erlebnisse verarbeiten

  • Sabrina Rosendahl: „2017 haben mir meine Eltern ihre stark renovierungsbedürftige Mallorca-Immobilie vermacht, in der ich schon seit meiner Kindheit sehr oft gewesen war. Damals war ich zudem frisch geschieden. Fast allein stand ich vor einem großen Berg vieler Entscheidungen. Ich flog auf die Insel und sah, dass ein Deckenteil eingestürzt war. ‚Auch das noch‘, dachte ich mir. In diesem dunklen Moment aber habe ich alles Schöne der Insel, meine Millionen Erinnerungen an eine fast mallorquinisch geprägte Kindheit regelrecht aufgesogen und nur noch positiv nach vorne geblickt. Ich war angekommen und erfreue mich nun regelmäßig mit meiner neuen Familie alle paar Wochen an meinem (mittlerweile renovierten) Stückchen Mallorca.“
  • Christine Büssemaker: „2012 sind in sehr kurzer Zeit mein Vater und mein Ehemann verstorben. Dieser Verlust hätte mich fast aus der Bahn geworfen. Wir hatten viele Jahre lang gemeinsam Urlaub auf Mallorca verbracht. Diese Erinnerungen haben mich dazu gebracht, meine Trauer auch dort zu verarbeiten. Ich mietete mir für drei Monate eine Wohnung an. In dieser Zeit habe ich mit vielen Erinnerungen gekämpft und neue Eindrücke aufgenommen. Ich bin aber stark wieder zurückgekommen.“
  • Doris Kirch: „Bei mir war es eine Mischung aus Erleichterung und Angst, ob ich es auf Mallorca schaffen würde. Meine Auswanderung habe ich damals eher als Flucht bezeichnet, vor einer Ehe mit häuslicher und emotionaler Gewalt. Das Gefühl, erstmals in Sicherheit zu sein, war unbeschreiblich. Ich habe damals an der Playa de Palma gewohnt und einen sehr langen Spaziergang am Strand gemacht, bis die Sonne unterging. Freiheit pur – auch wenn ich alles zurückgelassen hatte und mir klar war, dass es nicht leicht werden würde. Seitdem fühle ich mich auf Mallorca zu Hause.“

Endlich ausgewandert

  • Heidi Seifert: „Es war ein Satz von meinen Kindern Elias (12 Jahre) und Celine (8 Jahre) nach ihrem ersten Schultag auf der Insel: ‚Mama, wir wollen nie wieder in Deutschland zur Schule gehen. Hier macht der Unterricht viel mehr Spaß.‘ Seitdem haben sich all meine Ängste bezüglich unserer Auswanderung auf die Insel in Luft aufgelöst.“
  • Conny Kunkel: „Mein Mann und ich kamen im Jahr 2003 auf die traumhafte Insel und hatten in Deutschland alles aufgegeben. So flog ich in den ersten Jahren von hier aus immer noch ‚heim‘ und wieder zurück ‚nach Mallorca‘. Ich war überrascht, als ich nach etwa vier Jahren das erste Mal in Deutschland ‚Ich fliege heim …‘ sagte. Das kam ganz plötzlich. Von da an wusste ich: Jetzt bin ich angekommen in meiner wunderschönen Wahlheimat Mallorca. Das ist inzwischen schon 20 Jahre her.“

Wohin fliegt man eigentlich, wenn man nach Mallorca fliegt? "Heim" oder "nach Mallorca"? B. RAMON

Alltag unter Einheimischen

  • Suse Jones: „Wenn der Müllmann dich morgens grüßt.“
  • Sven Schröder: „Mich kennen in Cala Millor ganz viele Leute, und ich habe viele Bekannte und Freunde dort. Darüber hinaus ist es schön, wenn man von den Kellnern mit dem Vornamen begrüßt wird.“
  • Claudia Hagn: „Als während des harten Lockdowns ein Mallorquiner zu mir sagte: ‚Du machst den Lockdown mit uns durch. Du bist jetzt eine von uns.‘“
  • Hartmut Lange: „Seit ich von Einheimischen in einem kleinen Dorf in der Inselmitte mit meinem Namen gegrüßt werde.“

Auch ein besonders gutes Verhältnis zu den mallorquinischen Nachbarn kann einem das Gefühl geben, dass man angekommen ist. Nele Bendgens

Investitionen und Anschaffungen

  • Susann Schmelzer: „Als ich endlich einen Strandstuhl gekauft habe.“
  • Beate Scholten: „Als ich vor gut acht Jahren den Notarvertrag für mein Häuschen unterschrieben habe.“

Airport-Atmosphäre

  • Maja Prott: „Für mich beginnt dieser Moment schon, wenn ich in Dortmund im Flieger sitze und weiß, dass ich in zwei Stunden auf meiner Lieblingsinsel aussteige.“
  • Hei Di: „Ich spüre schon ein Heimatgefühl, wenn ich übers Meer auf die Insel fliege.“
  • Daniela Baumgürtel: „Wenn man beim Landeanflug die ersten Windmühlen sieht. Das war 1984 bei der ersten Landung schon so und hat sich nicht geändert.“
  • Andrea Breuel: „Als ich nach sieben Monaten auf Mallorca das erste Mal nach dem Weihnachtsurlaub in Deutschland im Landeanflug auf die Insel war, dachte ich: ‚Endlich wieder zu Hause!‘ Das Licht hier ist anders, und Deutschland ist in den Wintermonaten dunkel und grau. Auf Mallorca hatte ich sofort wieder das Gefühl, ich könnte freier atmen.“
  • Max Pätzel: „Ich erinnere mich noch an das Jahr, in dem von Mickie Krause ‚Eine Woche wach‘ herauskam. Die Sonne ging gerade auf, und wir waren im Landeanflug. In dem Moment hörte ich den Refrain: ‚Und dann sehen wir die Sonne über Malle aufgehen‘. Es war einfach ein perfekter Moment, an den ich jedes Mal denken muss, wenn ich die Insel sehe.“
  • Gema Rodriguez: „Beim Aussteigen aus dem Flieger: der Geruch nach der Gangway und von der Hitze aufgeheizter, stehender Luft.“
  • Birgit Leonhard: „Wenn ich am Flughafen in Richtung Kofferband gehe, dann die Toilette betrete und durch den Chlorgeruch weiß: ‚Ja, endlich bist du auf deiner Insel.‘“

Kaum zu beschreiben: der Geruch nach der Gangway. Bendgens

  • Tanja Weiffen: „Dieses Gefühl wenn man den Fuß aus dem Flughafen setzt, ist einfach nur unbeschreiblich.“
  • Andreas Schönfelder: „Wenn die Tür vom Flughafen aufgeht und ich die Urlaubswärme spüre.“
  • Cordula Kohlscheen: „Es war das erste Mal, dass ich mit meinem Sohn abends nach Hause geflogen bin. Es war der 15. Oktober 2021 um 19.58 Uhr. Es war so ein fantastischer Moment und der Herzschmerz des Abschieds so groß. Da muss natürlich auch alles passen: die Abflugrichtung, das Wetter, der Sitzplatz und die Kurve, die geflogen wird. Dann wohl noch die Spiegelung des Fensters, das wie eine göttliche Fügung auf Palma zeigt. Alles das hat mir gesagt: ‚Nie wieder ohne Mallorca.‘“

Anfahrt per Fähre

  • Leonie Reuter: „Die letzte Fahrt am 14. Oktober 2014, als ich in Barcelona, zusammen mit meinen beiden Hunden, die Fähre genommen habe, ohne Rückfahrkarte.“
  • Tanja Meyerding: „Dieses Jahr mit dem Auto, als die Fähre langsam auf Alcúdia zufuhr.“

Einige Leser hatten den "Angekommen-Moment" auf der Fähre. Mono

Wiedersehen mit Freunden

  • Manuela Habel: „Wenn ich jedes Jahr nach Hause komme und viele einheimische Freunde treffe. Ich komme seit dem Jahr 1992 mehrmals pro Jahr nach Can Picafort.“
  • Gabi Tost: „Richtig Pipi in den Augen hatte ich, als ich nach dem Lockdown das erste Mal wieder auf der Insel landete. Nach mehr als einem Jahr konnte ich endlich wieder meine Freunde in die Arme schließen.“

Empfang im Hotel

  • Carola Teutloff: „Wenn wir kurz vor unserem Lieblingshotel in Can Pastilla sind, fühlen wir uns so was von zu Hause, sogar noch besser. Wir bekommen von der Managerin sogar einen lieben Willkommensgruß aufs Zimmer. Wenn wir wieder an der Promenade langlaufen, haben wir die reinsten Glücksgefühle.“
  • Fiona Braunert: „Wenn ich an der Hotel-Rezeption höre: ‚Willkommen zurück. Ihr Zimmer wartet schon auf Sie.‘ Darin hängt dann ein Zettel am Spiegel: ‚Willkommen zu Hause‘.“

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