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Hunderte Anwohner und Promis demonstrieren für Erhalt von Strand-Restaurant El Bungalow in Palma de Mallorca

Im September wurde bekannt, dass die spanische Küstenbehörde das seit 1912 existierende Gebäude abreißen lassen will

Hunderte Anwohner und Promis demonstrieren für Erhalt von Strand-Restaurant El Bungalow in Palma de MallorcaIrene R. Aguado

Rund 500 Menschen haben am Sonntagmittag (6.11.) gegen die Schließung des bei Einheimischen und Urlaubern beliebten Strand-Restaurants El Bungalow in Palma de Mallorca demonstriert. Unter dem Motto "La historia no se toca" (Finger weg von der Geschichte) bildeten die Teilnehmer eine Menschenkette und forderten Bestandsschutz für das Lokal.

Unter den Demonstranten waren zahlreiche Anwohner des Viertels Coll d'en Rebassa. Sie erklärten, das Bungalow sei Teil der Geschichte des Stadtteils. Auch einige Politiker des rechten Spektrums nahmen an der Kundgebung teil. Neben der Parteivorsitzenden der konservativen PP, Marga Prohens, nahmen auch Vertreter der rechtsextremen Vox, der liberalen Randpartei Ciudadanos und der kleinen Partei Coalició per Palma teil.

Das Restaurant "El Bungalow" in Ciutat Jardí

20 Arbeitsplätze in Gefahr

Der Bürgermeisterkandidat der PP, Jaime Martínez, erklärte, man wolle am Montag einen Antrag stellen, damit das Gebäude als geschützte Immobilie deklariert wird. Schließlich hänge von der Weiterführung des Lokals der Broterwerb von 20 Menschen ab.

Auch zahlreiche spanische Promis mischten sich unter die Demonstranten, etwa der Sänger Mario Vaquerizo, Sternekoch Adrià Quetlas, sowie die Schauspielerinnen La Terremoto de Alcorcón und Carolina Cerezuela. Moderiert wurde die Kundgebung vom Musiker Riki López. Und auch der mallorquinische Comedian Agustín "El Casta" präsentierte ein kurzes Programm.

Darum soll das El Bungalow abgerissen werden

Das Gebäude, in dem sich das Restaurant befindet, existiert seit 1912. Seit rund 39 Jahren beherbergt der flache Bau direkt am Strand von Coll d'en Rebassa das Lokal, das für seine Paellas bekannt ist. Im September wurde bekannt, dass die spanische Küstenbehörde das Gebäude abreißen lassen will. Der Bau sei dem Küstengesetz entsprechend zu nah am Meer gebaut, so die Begründung.

Laura Aguiló und Magdalena Bonet vor ihrem "El Bungalow".

Seither kämpfen die Betreiberinnen Laura Aguiló und Magdalena Bonet um die Rettung des Lokals. "Es stimmt, dass wir uns in einer irregulären Situation befinden", erklärte Bonet im September. "Das liegt daran, dass meine Mutter und mein kürzlich verstorbener Onkel immer davon ausgingen, dass die Eigentumsurkunde und die Zahlung von Gebühren ausreichten, um das Lokal zu betreiben. Es ist klar, dass wir lange außerhalb des gesetzlichen Rahmens agiert haben, aber jetzt wollen wir alles legalisieren."

Ein entsprechender Antrag wurde abgelehnt. Sowohl die Stadtverwaltung von Palma als auch die Umweltschutzgruppe Gob positionieren sich bislang für einen Abriss.

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