Mallorca Zeitung

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Bei diesem Brettspiel müssen Sie Mallorca mit der Macht der Ensaimada retten

Bei "Aïllats" bilden Elemente der Insel-Folklore ein Heer, das die Balearen von bösen Mächten befreien muss. Das Spiel wird nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne voraussichtlich im September erscheinen

Toni Perelló hat das Spiel "Aïllats" erfunden. DM

Fluch der Karibik kann einpacken: Die Bösewichte in einem neuen Gesellschaftsspiel sind keine untoten Piraten, sondern eine ganze Schar von Gestalten aus den volkstümlichen Überlieferungen von den vier Balearen-Inseln – etwa der Dimoni Cucarell oder die Hexe Maria Enganxa, die Kinder mit ihrer haarigen Hand in den Brunnen zieht. Auf den Plan gerufen wurden die fiesen Figuren, weil Ramon Llull – der berühmte mittelalterliche Philosoph wird hier zum „mächtigen Magier“ erklärt – versehentlich eine Art Büchse der Pandora geöffnet hat, nämlich das „Buch der verfluchten Eidechsen von Cabrera“. Den Inseln und ihren Bewohnern droht nun in der Folge eine große Gefahr.

Dieses Szenario liegt „Aïllats“ („Isolierte“) zugrunde, einem Brettspiel, das sich der Grundschullehrer Toni Perelló ausgedacht hat. Die fantasievollen Figuren stammen aus der Feder des Illustrators Robert Campillo, der als Zeichner des Labels Melicotó bekannt ist – sein Ramon Llull mit weit aufgerissenen Augen ist leicht grün im Gesicht und dürfte Fantasy-Fans an einen verzweifelten Gandalf bei seinem Ringen mit dem Balrog erinnern. Dritter im Bunde ist der Designer Xavi Vila.

Spiel soll im Herbst erscheinen

Zur Finanzierung des Projekts startete (äußerst passend) pünktlich zum Balearen-Tag am 1. März eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Verkami. Mit großem Erfolg: In nur 14 Stunden kamen die nötigen 3.500 Euro zusammen. Inzwischen (Stand: 5. März) haben bereits 140 Unterstützer mehr als 5.000 Euro in die Produktion investiert. Das Spiel soll nun voraussichtlich ab September dieses Jahres zum Preis von 25 Euro erhältlich sein und zunächst auf Spanisch oder Katalanisch gespielt werden können. Später soll man auch Spielanleitungen in anderen Sprachen per QR-Code herunterladen können.

Konzipiert ist das auf 35 Minuten angelegte Vergnügen für zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren. Es eignet sich für Familien, aber auch für den pädagogischen Gebrauch im Schulunterricht. Toni Perelló, der selbst großer Spiele-Enthusiast ist, verriet der MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca“, dass es ihm vor allem darum geht, das Wissen über die Balearen und ihre Folklore zu verbreiten und zu erhalten.

Ein magisches Pergament

Das funktioniert natürlich ganz besonders gut, wenn man das Gefühl bekommt, selbst ein Teil der Geschichte zu werden. Ziel des Spiels ist, die Vernichtung der Inseln durch die dunklen Mächte aufzuhalten. Dazu müssen vier Teile eines magischen Pergaments zusammenfügt werden, das den Frieden auf den Balearen wiederherstellt – bevor es zu spät ist.

Außerdem braucht es Verbündete im Kampf gegen das Böse: Die Spieler stellen ihre eigene Truppe zusammen. Dabei sind die „Guten“ nicht nur Charaktere, die man zumindest als handlungsfähig einschätzen könnte, wie beispielsweise die Steinschleuderer (foners) oder Mallorcas ausgestorbene Höhlenziege Myotragus balearicus. Nein, bei Aïllats kommen auch kulinarische Wunderwaffen wie die Ensaimada oder der arròs brut zum Einsatz.

Das Spielprinzip ist relativ einfach: Die Spieler müssen ihre Figuren auf dem Spielbrett bewegen. Je nachdem, wo sie landen, können sie Karten ziehen, um ihre Armee zu verbessern und so letztlich den düsteren Wesen den Garaus zu machen und die rettende magische Schriftrolle zu finden, die die Balearen von ihrem Fluch befreit. Wie genau dann die einzelnen Spielzüge ablaufen, erklärt ein Video, das bei der Projektbeschreibung auf der Plattform Verkami zu finden ist.

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