Für das legale Doping zwischendurch
Wie ein Deutscher und eine Mallorquinerin mit einem Espresso-R-4 die Radsportler der Insel aufmuntern
Es ist eine Frage, die sich Jan Eric Schwarzer in den vergangenen Jahren immer wieder gestellt hat: „Warum gibt es auf Mallorca so wenige Orte, an denen Radfahrer einen Kaffee bekommen können?" Der 36-Jährige, der in Sineu die Pension Ma-13 für Radsportler betreibt, weiß als ehemaliger Steher wovon er spricht: „Radfahrer trinken zwischendurch gerne mal einen Kaffee, um besser durchzuhalten - legales Doping gewissermaßen."
Schwarzer hat jetzt selbst Abhilfe geschaffen. Er kaufte einen Renault R 4, ein auf der Insel noch erstaunlich oft verkehrendes Gefährt, und ließ es vom Designerteam „2 monos" aus Campos umbauen. Seit zwei Wochen ist der dunkelblaue cuatro latas (vier Bleche, wie der R 4 in Spanien genannt wird) unterwegs - mal auf Jahrmärkten, mal aber auch am Wegesrand, um etwa am Tunnel unterhalb des Puig Major die Radsportler zu versorgen. Um die Bedienung unter der Heckklappe kümmert sich die ausgebildete barista Esperanza Munar. Der café solo kostet 1,50 Euro, der café con leche 2 Euro. Danach steht dem nächsten Tausender nichts mehr im Wege.
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