Endlich gibt es eine Antwort für all diejenigen, die auf Mallorca oder den Nachbarinseln mit AstraZeneca ein erstes Mal geimpft wurden, dann aber - weil sie unter 60 Jahre alt sind - nicht zum zweiten Impftermin eingeladen wurden. Die zweite Dosis erhalten sie mit dem Impfstoff des Herstellers Pfizer-Biontech. Betroffen sind über 16.000 Balearen-Bewohner, viele von ihnen sind Lehrer, Polizisten, Feuerwehrleute oder Soldaten.

Nach mehreren Wochen der Ungewissheit fiel die Entscheidung schließlich am Dienstag (18.5.) in Madrid nach Auswertung einer Studie des Krankenhauses Carlos III. Im Gespräch ist noch, ob es den Patienten möglicherweise freigestellt wird, sich auf expliziten persönlichen Wunsch hin doch lieber mit AstraZeneca impfen zu lassen, um nicht zwei verschiedene Impfstoffe zu kombinieren.

Die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez bestätigte am Dienstag in Palma de Mallorca, dass man die Vorgaben aus Madrid befolgen werde. Man brauche einige Tage, um die Datenbank vorzubereiten, am Montag (24.5.) wolle man mit der Terminvergabe starten. Andere Regionen, insbesondere Madrid und Andalusien, plädieren dafür, mit AstraZeneca weiterzuimpfen.

Neben den Lieferschwierigkeiten hatte es mit AstraZeneca seltene gesundheitliche Komplikationen bei einzelnen, insbesondere jüngeren Patienten gegeben. Schließlich entschied das spanische Gesundheitsministerium, den Impfstoff nur noch Personen über 60 zu spritzen. Unklar blieb, was mit denjenigen passieren sollte, die bereits eine erste Impfung mit AstraZeneca hinter sich hatten.

Bei der Aktualisierung der Datenbank kommt auf die Mitarbeiter der balearischen Gesundheitsbehörden noch mehr Arbeit zu. Denn es gilt auch zu klären, welche von der Krankheit genesenen Personen nur eine einzige Impfung brauchen, um die Immunisierung abzuschließen. Die Kriterien sind klar: Wer in den vergangenen sechs Monaten an Covid-19 erkrankt ist, braucht nur eine Impfung, sofern er nicht über 65 Jahre alt ist. Die Information steht in den individuellen Patientenakten. Aber eine Statistik über die Anzahl dieser Bevölkerungsgruppe - und somit eine Einschätzung, wie viele Impfostoffe gebraucht werden - gebe es zur Zeit nicht, hieß es am Dienstag bei der Behörde. /tg

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