Es ist ja nicht so, dass gar nichts passieren würde: Eine Gemeinde verweist auf die Solarmodule, die auf den Dächern der öffentlichen Gebäude errichtet werden. Die andere spart Energie bei der Straßenbeleuchtung ein. Und in den Fuhrpark der balearischen Landesregierung wurde inzwischen das eine oder andere Elektroauto aufgenommen. Das alles sind schöne Beispiele, wenn politische Vertreter zeigen wollen, dass sie nicht untätig im Kampf gegen den Klimawandel geblieben sind. Es sind aber auch Beispiele dafür, dass es bislang kein wirkliches Konzept gibt und die Energiepolitik keine Priorität hat - nicht auf den Balearen, und in Gesamtspanien schon gar nicht.

Dabei schreitet der Klimawandel in Riesenschritten voran. Steigender Wasserspiegel, höhere Temperaturen, weniger Regen - die vorliegenden Studien sind Grund genug, die Auswirkungen ernst zu nehmen. Und bei aller Unsicherheit von Prognosen und den offenen Fragen der verschiedenen Szenarien ist die Richtung eindeutig: Es geht nicht mehr darum, ob der Klimawandel kommt, sondern wie gravierend er ausfällt und welche Antworten er notwendig macht.

Besorgniserregend ist besonders, dass die Auseinandersetzung in der spanischen Öffentlichkeit fast ausschließlich im kleinen Kreis stattfindet. Wer nicht gerade die Tweets aus dem Fachressort des balearischen Energieministeriums abonniert hat, bekommt wenig mit von den Aktivitäten - wie auch dem kleinen Handlungsspielraum auf Regionalebene. Die Vorstellung des ersten echten Passivhauses auf Mallorca stößt nur auf geringes Echo. Spanienweit ist die Klimapolitik ganz und gar aus dem Blick geraten. Haushalt, Renten, Katalonien - man hat schließlich andere Probleme, daran dürfte sich auch mit dem neuen Kabinett nichts ändern. Und der mächtigen Lobby der Energiekonzerne ist es ganz recht, wenn sie weitermachen können wie bisher. Solange aber Madrid nicht die Weichen stellt, bleibt es bei vielen, letztendlich kaum wirksamen Symbolen.