Korruptions-Skandal um Manacor-Schnellstraße auf Mallorca: 13 Angeklagte, keine Haftstrafen
13 Jahre nach dem Bau der wichtigen Ost-West-Verbindung konnten sich die Angeklagten mit der Staatsanwaltschaft einigen
Der Korruptionsskandal rund um den Bau der Manacor-Schnellstraße wird 13 Jahre nach dessen Ausbruch ohne öffentliche Verhandlung und praktisch ohne Haftstrafen ad acta gelegt. Kurz vor Prozessbeginn am Montag (5.9.) kam eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft zustande. Da zudem ein Teil der Delikte verjährt ist, erhalten nur vier der 13 Angeklagten Haftstrafen, die zudem auf Bewährung ausgesetzt werden. Das betrifft unter anderem den früheren Generaldirektor für Straßenbau beim Inselrat, Gonzalo Aguiar.
In dem Skandal unter der Regentschaft der damaligen Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar geht es um unzulässige Mehrkosten beim Bau der Straße in Höhe von 41 Millionen Euro. Zudem gingen die Ermittler davon aus, dass Baumaterial in großem Umfang statt bei der Straße bei Privathäusern der Angeklagten zum Einsatz kam.
Möglich wurde der Deal durch die Neuverhandlung eines Abkommens zwischen dem Inselrat und der Konzessionsfirma Pamasa, die für die getätigten Bauarbeiten noch bis 2042 Mautgebühren in Abhängigkeit von der Zahl der Fahrzeuge auf der Strecke erhält – daher auch der Name des Skandals, caso peaje. Die Gesamtkosten für den Inselrat sinken so von 955 Millionen auf geschätzte 500 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung. /ff
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