So langsam wird's ekelig: Überquellende Müllkontainer und immer höhere Stapel von Müllsäcken neben den Abfalltonnen prägen aktuell von Tag zu Tag mehr das Bild von Cala Ratjada. Grund ist ein am Sonntag (8.8.) begonnener unbefristeter Streik der örtlichen Müllabfuhr in der Gemeinde Capdepera und ihren Urlaubsorten Cala Ratjada, Canyamel, Font de Sa Cala, Cala Mesquida und Cala Agulla. Hoffnungen, dass die in der Hitze vor sich hinvegitierenden Abfälle bald beseitig werden, wurden am Dienstagmorgen (10.8.) zerstört: Die Mitarbeiter der Müllabfuhr beschlossen, den Arbeitskampf weiter zu führen.

Die seit Donnerstag geführten Verhandlungen mit dem örtlichen Versorger waren erst am Sonntag, dann am Dienstag erneut gescheitert. Wie Miguel Pardo vom Gewerkschaftbund CCOO gegenüber dem Radiosender IB3 sagte, bot das Unternehmen eine auf zwei Jahre verteilte Lohnerhöhung um 4 Prozent an. Die Gewerkschaft fordert hingegen eine Gehaltserhöhung von 18 Prozent für die Fahrer und 21 Prozent für die Mitarbeiter, die die Tonnen leeren. Ein weiterer Streitpunkt sei die Aufnahme in den für die Müllabfuhr auf den Balearen geltenden Tarifvertrag.

Man sei jederzeit zu weiteren Verhandlungen bereit, so der Gewerkschaftssprecher. Der Streikaufruf würde zu 100 Prozent befolgt. Die vorgeschriebenen Mindestdienste sehen lediglich einen Müllwagen mit zwei Mitarbeitern vor.

CCOO hatte in den vergangenen Tagen gleich in mehreren Gemeinden Streiks der Müllabfuhr angedroht. In Santanyí konnte man sich am Sonntag in letzter Minute einigen. Streikaufrufe für den 15. August gibt es für Alcúdia, Sa Pobla sowie den Landkreis Es Pla (Algaida, Ariany, Costitx, Lloret de Vistalegre, Llubí, Maria de la Salut, Montuïri, Petra, Porreres, Santa Eugènia, Sant Joan, Sencelles, Sineu i Vilafranca de Bonany). Es wird aber noch weiter verhandelt. /ck