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Bürgermeisterin kritisiert "totale Verwahrlosung" am Traumstrand Es Trenc

Zu wenig Parkplätze, keine Pendelbusse, massenweise Autos - rund um Mallorcas Traumstrand herrscht Überfüllung. Im Rathaus von Campos fand man nun deutliche Worte

Bürgermeisterin kritisiert "totale Verwahrlosung" am Traumstrand Es TrencG. Bosch

Lange Autoschlangen, fehlende Parkmöglichkeiten - in den vergangenen Wochen herrscht rund um Mallorcas Traumstrand Es Trenc Überfüllung wie eh und je. Umweltschützer kritisieren das Chaos im Naturschutzgebiet. Jetzt hat Francisca Porquer, Bürgermeisterin der Gemeinde Campos, deutliche Worte gefunden. "Campos ist nicht schuld an der Überfüllung von Es Trenc." Stattdessen prangert die konservative PP-Politikerin die linke Balearen-Regierung an. "Alle haben sich sehr schlecht verhalten, vom balearischen Umweltministerium bis zum Verkehrsministerium." Seit einem Jahr fordere das Rathaus von der Landesregierung einen kostenlosen Pendelbus vom Parkplatz bei Ses Covetes zum Strand - vergebens. Seit Corona gebe es gar keinen Bus mehr, weder kostenpflichtich noch gratis. "Die Leute wollen die zwei Kilometer vom Parkplatz zum Strand nicht zu Fuß gehen. Also fahren sie direkt zum Hauptparkplatz des Es Trenc", so Porquer weiter. Dieser sei aktuell aber von 800 auf 400 Stellplätze reduziert worden. Die Ministerien seien schuld an einer "totalen Verwahrlosung", schimpft die Bürgermeisterin.

Zudem habe die Balearen-Regierung bereits vor einem Jahr versprochen, Infobildschirme an der Zufahrtsstraße anzubringen, die anzeigen, wie viele freie Stellplätze am Hauptparkplatz noch zur Verfügung stehen, damit die Autos der Badegäste sich nicht unnötig in Ses Covetes drängen müssen. "Auch das ist nicht geschehen", so Porquer. "Im Naturschutzgebiet herrscht ein Desaster. Es gibt nur Probleme. Sie lassen uns noch nicht einmal Mülleimer aufstellen."

Auch über die fehlende Kommunikation mit der Landesregierung ließ sich Porquer nun aus. Bereits seit über einem Jahr habe es kein Treffen mehr mit Umweltminister Miquel Mir gegeben. "Wir Anwohner zahlen die Kosten für diese sieben Strandkilometer. Dabei gehen wir selbst höchstens in der Nebensaison hin. Hier ist jeder willkommen, aber keiner hört uns zu." Zwar könne die dem Rathaus unterstellte Ortspolizei Strafzettel an Falschparker verteilen - was auch geschehe -, "aber wenn die Überfüllung den Verkehrsfluss auf den Straßen behindert, dann ist das Sache des Verkehrsministeriums."

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In der Landesregierung rechtfertigt man zumindest die zeitweise Einstellung des Pendelbusses. Man wolle in diesem Jahr wegen der Pandemie Priorität auf die wichtigsten Linien legen, heißt es. Dazu gehörten Busse, die Mitarbeiter des Tourismussektors an ihre Arbeitsplätze brächten, nicht aber der Pendelbus für die Strandbesucher.

Der Es Trenc Strand im Südosten von Mallorca sowie ein großer Teil des angrenzenden Hinterlands waren im Juni 2017 zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Seitdem liegen viele Kompetenzen nicht mehr in der Hand der Gemeinde, sondern werden von der Landesregierung koordiniert. Gleichzeitig gilt der Es-Trenc-Strand bei vielen Mallorca-Urlaubern als der schönste Strand der Insel - die Massen an Badegästen ließen den Verkehr auf den Zufahrtsstraßen bereits in den Vor-Corona-Sommern regelmäßig kollabieren. Ein neuer Parkplatz etwas außerhalb der Siedlung Ses Covetes war 2019 in Betrieb genommen worden. Er sollte das Parkchaos im Ort beseitigen. Wegen der Pandemie ordnete die Landesregierung 2020 jedoch an, die Kapazität der Parkplätze vorübergehend einzuschränken. /somo

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