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Fahrlässige Tötung einer Vierjährigen in Schule auf Mallorca: Pausenaufsicht freigesprochen

Das Mädchen hatte in ihrer Schule ein Eis zu essen bekommen, gegen das sie allergisch war

Fahrlässige Tötung einer Vierjährigen in Schule auf Mallorca: Pausenaufsicht freigesprochenMANU MIELNIEZUK

Das Oberlandesgericht in Palma de Mallorca hat eine Pausenaufsicht der Schule La Salle freigesprochen, die zuvor der grob fahrlässigen Tötung für schuldig befunden worden war. Im Mai 2022 waren die Pausenaufsicht und eine weitere Mitarbeiterin der Schule vom Obersten Gerichtshof der Balearen verurteilt worden.

Vierjährige Naia starb an Lebensmittelallergie

Die Frauen waren im Mai 2019 verantwortlich für die vierjährige Naia, die an einer Lebensmittelallergie verstarb. Das Mädchen aß ein Sandwich-Eis, das zwar laktosefrei war, aber Milchproteine beinhaltete. Diese verursachten bei dem Kind einen schweren allergischen Schock, weswegen sie innerhalb kürzester Zeit starb.

Bei einer Revision hat das Oberlandesgericht das ursprüngliche Urteil abgeändert: Schon die erste Richterin hatte den Frauen unterschiedliche Strafen gegeben, weil eine der beiden dafür zuständig war, den Allergikern Essen zu geben. Sie wurde im Mai 2022 zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, wobei Haftstrafen unter zwei Jahren in Spanien üblicherweise zur Bewährung ausgeschrieben werden. Diese Haftstrafe wurde beibehalten.

Vier Jahre Berufsverbot

Statt eineinhalb Jahren hat sie nun aber ein Berufsverbot von vier Jahren bekommen. Damit ging das Gericht auf die Forderung der Eltern von Naia ein, die als Nebenkläger aufgetreten waren. Die zweite Angeklagte war die Pausenraumaufsicht. Sie wurde im ersten Prozess zu einer Strafe von 900 Euro verurteilt. Das wurde nun wieder aufgehoben.

Im Revisionsurteil wurde betont, dass die Pausenaufsicht lediglich dafür sorgen musste, dass die Kinder aßen. Die Frau hatte keinerlei Ausbildung oder Kenntnisse über Allergene erhalten. Das Oberlandesgericht war der Ansicht, dass sie lediglich die Anweisungen der anderen Angeklagten befolgt hatte. Damit wurde die Pausenaufsicht vollständig entlastet und die Verurteilung aufgehoben. /mwp

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