Zwei Mitarbeiterinnen der Schule La Salle in Palma de Mallorca sind der grob fahrlässigen Tötung für schuldig befunden worden. Die Frauen waren im Mai 2019 verantwortlich für die vierjährige Naia, die an einer Lebensmittelallergie verstarb. Das Mädchen aß ein Sandwich-Eis, das zwar laktosefrei war, aber Milchproteine beinhaltete. Diese verursachten bei dem Kind einen schweren allergischen Schock, weswegen sie innerhalb kürzester Zeit starb.

Die Richterin gab den Frauen unterschiedliche Strafen, weil eine der beiden dafür zuständig war, den Allergikern Essen zu geben. Sie wurde zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, wobei Haftstrafen unter zwei Jahren in Spanien üblicherweise zur Bewährung ausgeschrieben werden. Sie darf die kommenden eineinhalb Jahre außerdem keinem Beruf nachgehen, der mit der Ernährung von Minderjährigen zu tun hat. Die zweite Angeklagte war eine Pausenraumaufsicht. Sie wurde zu einer Strafe von 900 Euro verurteilt.

Beide Frauen wussten von der schweren Milchprotein-Allergie des Mädchens

Die beiden Frauen hatten sich während des Prozesses gegenseitig beschuldigt, aber auch zugegeben, dass sie über die schwere Milchprotein-Allergie von Naia informiert waren. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zwei Jahren für jede der beiden Frauen verlangt. Der Anwalt von Naias Eltern, die als Nebenkläger beteiligt waren, wollte sogar vier Jahren Haft, da der Fall äußerst schwerwiegend sei. Die Verteidiger hatten den Freispruch ihrer jeweiligen Mandantin verlangt. Die Verurteilten können noch Revision einlegen.