Die Nationalpolizei auf Mallorca hat in der vergangenen Woche eine 35-jährige Deutsche festgenommen, die ihrem Ex-Freund hinterherspioniert haben soll. Wie aus einer am Montag (22.4.) verschickten Pressemitteilung hervorgeht, befestigte die Frau einen Peilsender unter dem Auto des Mannes.

Als die Festgenommene noch mit dem Opfer zusammen war, kauften sich beide mehrere Peilsender, um sie an Koffern anzubringen, wenn sie auf Reisen sind. Nach der Trennung ertönte eines Tages das Handy des Mannes und gab an, dass es sich gerade mit dem Sender verbindet. Er machte sich auf die Suche danach und fand ihn am Unterboden des Autos.

Durch den Sender erfuhr die Frau auch von der Anzeige gegen sie

Daraufhin erstattete der Mann bei der Nationalpolizei Anzeige. Wenig später klingelte sein Telefon und der neue Freund der Deutschen bat ihn, die Anzeige zurückzunehmen. Als er ablehnte, wurde der Anrufer wütend und bedrohte den Mann. Schon früher sei es zu Bedrohungen gekommen.

Der Ausspionierte hatte jedoch niemandem von seiner Absicht erzählt, überhaupt eine Anzeige zu erstatten. Offenbar zeichnete der Peilsender auch Gespräche auf und die Deutsche bekam so Wind davon.

Spanisches Strafgesetzbuch sieht Haftstrafe zwischen sechs Monaten und drei Jahren vor

Mit dieser Schlussfolgerung sah die Polizei die Tat als erwiesen an und nahm die 35-Jährige fest. Sie muss sich nun wegen häuslicher Gewalt - wenngleich es zu keiner physischen Auseinandersetzung kam - vor Gericht verantworten. Das spanische Strafgesetzbuch sieht in solchen Fällen eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und drei Jahren vor. Bei bis zu zwei Jahren wird die Haft in Spanien meist auf Bewährung ausgesetzt. Wahrscheinlich dürfte das Gericht noch verfügen, dass sich die Frau künftig ihrem Ex nicht mehr nähern darf.