Auf dem großzügig angelegten Reiterhof Son Gual bei Establiments können bis zu 80 Pferde wohnen. Bisher sind nur wenige Ställe belegt, doch das soll sich in den nächsten Monaten ändern. Toni Pùig, der den Hof im März übernommen hat, wirbt mit drei Reitbahnen und Ausflugsmöglichkeiten.

Die obersten Apartments, pardon Ställe, sind die schönsten. Groß, luftig und nur mit einem Dach bestückt genießt man von hier aus den Panoramablick über den ganzen Hof bis zu den Ausläufern der Serra de na Burguesa. Son Gual ist nicht einfach nur ein Reitstall, sondern eher eine Terrassensiedlung für Pferde. Mit Boxen, die mit je einer Sattelkammer, Tür und Fenster an kleine Apartments erinnern. Dazwischen liegen Grünflächen mit Brunnen und Schatten spendenden Palmen, Außenduschen und ein Swimmingpool - okay, der ist ausnahmsweise nur für Reiter reserviert.

Entworfen hat Mallorcas Vorzeige-Stall auf drei Ebenen Manolo García vor rund zehn Jahren. Zwei Jahre lang führte der Mallorquiner den Hof in Eigenregie, danach übernahm ein Reitlehrer den Stall an der Straße Puigpunyent-Establiments. „Die letzten drei Jahre stand Son Gual mehr oder weniger leer, die Anlagen wurden aber gepflegt und sind in Schuss“, so der neue Betreiber Toni Pùig, der bereits in Randa einen eigenen Stall mit 20 Boxen besitzt.

In Son Gual ist Platz für 80 Pferde, es gibt drei Außenreitplätze, eine große Bar mit Panoramaterrasse sowie acht überdachte Tennisplätze. So können die Eltern Tennis spielen, während der Nachwuchs Reitstunde hat - oder andersrum. „Wir möchten ein Rundumprogramm bieten“, so der 38-Jährige. Kinder können in der Gruppe (Stunde ab 15 Euro) oder in Einzelstunden (ab 25 Euro) das Reiten lernen, nebenbei erhalten sie Lektionen in Pferdepflege, -erziehung und -verhalten. Die richtige Sprache mit den Tieren zu finden, sei das Allerwichtigste, findet Toni Pùig.

In Feriencamps sollen Schulkinder die Möglichkeit bekommen, den ganzen Tag mit den Pferden zu verbringen. Sie können bisher Erlerntes vertiefen, voltigieren oder in der Gruppe ausreiten. „In Randa, einem kleinen, familiären Stall, waren die Möglichkeiten dafür begrenzt“, erzählt Puig, der Pferde und Reiter ausbildet.

Zusammen mit Geschäftspartner Pau Coll möchte er sich in Son Gual auf die spanische und klassische Dressur konzentrieren. Pau Coll führt seinen schwarzen ­Menorquinerhengst in die Reitbahn, steigt auf und gibt eine kleinen Kostprobe. Duque spitzt die Ohren und schreitet mit gebogenem Hals grazil und voller Energie durch den Sand. Im versammelten Galopp drehen Pferd und Reiter ein paar Runden, bis Duque abrupt anhält, im Schritt weitergeht und die Vorderbeine abwechselnd im 45-Grad-Winkel anhebt. So sieht ein perfekter paso español, der spanische Dressurgang, aus.

Bisher stehen 25 Pferde in Son Gual, davon acht Schulpferde. Es sind also noch Ställe für neue Bewohner frei (Box ab 325 Euro pro Monat inkl. Futter, Reinigung). Und wenn Toni Pùig noch wie geplant Weiden vom Nachbarn anmieten kann, ist das Pferdedorf eigentlich perfekt.

Club Escuela Equitación Son Gual, Carretera Puigpunyent- Establiment, km 2.

Infos (auch auf Deutsch) unter Tel. 660-18 37 67.