Prinzipiell hat jeder Freizeit-Picasso die Wahl zwischen drei Alternativen zur Fortbildung: private Kulturzentren, Museen mit Kursprogramm und selbstständige Künstler. Ein pulsierendes Kulturzentrum wie Sa Taronja in Andratx ist keinesfalls ein schlechter Ort, um beispielsweise malen zu lernen, zumal auch die Nationalitäten bunt gemischt sind – Deutsche mit Sprachproblemen sehen sich da weniger gehemmt. Am 18.7. veranstaltet Sa Taronja einen „Tag der Malerei", an dem man von 10.30 bis 13.00 Uhr unter fachlicher Anleitung herumprobieren kann. Wer Potenzial in sich wähnt: Die Künstlerin und Kunstlehrerin Marta Bartolomé bietet in dem Kulturzentrum Malereikurse für vier bis zehn Teilnehmer, wobei man den Kurskalender absprechen kann. Das Angebot gilt übrigens auch für Kinder ab sechs Jahren.

Ebenfalls in Sa Taronja bringt der Holländer Juul Jacobs Interessierten den künstlerischen Umgang mit Plastik, Polyester und Kunstharz bei. Der Pole Michal Strugalski schließlich weiht in die Geheimnisse der Drucktechniken ein, im Juni und Juli hat man die Wahl zwischen einem zweiwöchigen Kurs (werktags jeweils drei Stunden, 200 Euro) und einem über zwei Wochenenden laufenden Kurs (180 Euro).

Härter geht es in der Kulturfinca Son Bauló des deutschen Agro-Hoteliers und Kulturveranstalters Will Kauffmann zur Sache: „Die Auseinandersetzung mit dem Stein" steht im Mittelpunkt der beiden Kurse, die der Künstler Norbert Jäger vom 17. bis 23.8. und vom 21. bis 23.8. (Wochenende) gibt, und zwar sowohl für Einsteiger wie auch für Fortgeschrittene. Inklusive Stein kostet das 420 beziehungsweise 190 Euro. Ebenfalls im August bietet Petra Maria Kauffmann einen Mal- und Zeichenkurs an. Ganzjährig gibt es zudem auf Son Bauló die Möglichkeit, mit Klaus Olligs das Goldschmieden zu erlernen.

Mit sehr speziellen Themen wird in der Stiftung Miró gearbeitet, das Programm ist Bestandteil eines Auftrags, junge Künstler zu fördern, jedoch stehen die Kurse grundsätzlich jedermann offen. Das Sommerprogramm hat bereits begonnen, die Anmeldung muss prinzipiell einen Monat vor Kursbeginn erfolgen, doch ist bei verfügbaren Kursplätzen auch eine spätere Anmeldung möglich.

Ab 8.6. kann man zum Beispiel die digitale – und kreative – Nachbearbeitung von Bildern erlernen, im folgenden Kurs (ab 29.6.) geht es um zeitgenössischen Naturalismus, ab 6.7. um die „Kalligrafie der Kiefern", ab 27.7. um „filigrane Papierarbeiten" und ab 24.8. um Xylografien auf Holzstämmen und große Formate (mit dem deutschem Kurslehrer Wolfgang Folmer).

Verdaulicher sind die Themen, die das Casa Museo Torrents Lladó in Palma anbietet. Die Teilnehmer des Workshops „Landschaftsmalerei" (17. bis 30.6., 120 Euro) schwärmen schon um 7.30 Uhr aus, um das schöne Morgenlicht einzufangen. Die Stiftung erwägt, solche Kurse in Zukunft ganzjährig anzubieten.

Es lohnt sich auch, ein Auge auf das Angebot von Es Baluard in Palma zu haben: Neben Familien-Workshops finden dort hochkarätige Kurse statt wie jener des Magnum-Fotografen Bruce Gilden im Juni (Anmeldung leider nicht mehr möglich).

Schließlich besteht die Möglichkeit, sich direkt an einen Künstler zu wenden. Einige haben ein strukturiertes Kursprogramm, zum Beispiel der Bildhauer ­Herbert Hundrich mit seiner „Academy of Stone", die im Oktober wieder zwei Wochenkurse bietet (190 Euro inklusive Stein) oder Nuri Decastelli mit ihrer Kunstschule in Palma mit Ableger in Arenal de Llucmajor. Decastelli arbeitet prinzipiell mit kleinen Gruppen mit höchstens sechs Teilnehmern und legt mehr Wert auf das Erwecken der visuellen Intuition als auf die strikte Geometrie der Perspektive (an der Kunstakademie langweilte sie das furchtbar). Der Haken: Ihre Kurse sind nur etwas für dauerhaft Begeisterte, vier Monate einmal die Woche sind das Minimum. Bei zwei Stunden pro Woche beträgt der Kurspreis 75 Euro im Monat (plus Mehrwertsteuer).

In Llucmajor residiert die deutsche Malerin Monika Dawidowski, die ebenso Kurse anbietet. Allerdings ist sie zeitweise mit Malgruppen ausgelastet, die im Rahmen organisierter Reisen aus Deutschland kommen.Systematische Kurse bietet ab September auch der Goldschmied und Künstler Wilhelm Tasso Mattar an, dessen Werke in mehreren Museen ausgestellt sind.

HIER LEHRT MAN KUNST

-Estudi d´Art Nuri Decastelli

Palma: C/. Pere Alcántara Penya, 10. Arenal de Llucmajor: C/. Salud, 30,

Tel.: 971-46 94 56 und 657-41 11 28

nuridecastelli@hotmail.com

Casa Museu Torrents Lladó

Palma, C/. Portella, 9,

Tel.: 971-72 98 35,

casamuseujtll@gmail.com, www.jtorrentsllado.com

Kulturfinca Son Bauló

Lloret de Vistalegre,

Tel.: 971-52 42 06,

son-baulo@son-baulo.com, www.son-baulo.com

Associació Cultural Sa Taronja

Andratx, C/. Andalucia, 23,

Tel.: 971-23 52 68,

sataronja@gmail.com, www.sataronja.net

Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca

Palma, C/. Saridakis, 29,

Tel.: 971-70 14 20, Workshop direkt: Tel.: 971-70 02 06,

tallers@fpjmiro.org, http://miro.palmademallorca.es (Web auch in Deutsch)

Wilhelm Tasso Mattar

Artà, Carrer Figueral, 25,

Tel.: 971-56 20 02,

mattar13@terra.es

Academy of Stone (Herbert Hundrich)

Sineu, Carrer Fronton, 20,

Tel.: 971-52 02 21,

www.hundrich.com

Es Baluard Museu d´Art Modern i Contemporani de Palma

Palma, Plaça Porta Santa Catalina, 10,

Tel.: 971-90 82 00

museu@esbaluard.org, www.esbaluard.org

Monika Kira Dawidowski

Llucmajor,

Tel.: 622-14 02 90,

kiradawidowski@yahoo.de, www.monika-dawidowski.com